Die deutsche Wirtschaft bleibt auch 2025 in der Schwächephase. Das ifo Institut hat seine Prognose für das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr auf nur noch 0,2 % Wachstum gesenkt. Damit korrigierte das Institut seine vorherige Einschätzung um 0,2 Prozentpunkte nach unten. Erst 2026 könnte sich die wirtschaftliche Lage mit einem Wachstum von 0,8 % etwas verbessern.
Schwache Nachfrage und politische Unsicherheiten belasten
Ein wesentlicher Faktor für das geringe Wachstum ist die anhaltende Investitionszurückhaltung der Unternehmen. Trotz steigender Kaufkraft bleibt auch die Konsumneigung gedämpft. Besonders die Industrie leidet unter einer schwachen Nachfrage und zunehmendem internationalen Wettbewerbsdruck. Hinzu kommen politische Unsicherheiten sowohl in Deutschland als auch in den USA.
Die neue US-Regierung setzt auf eine protektionistische Wirtschaftspolitik, die bereits erste negative Folgen für die Weltwirtschaft zeigt. Angekündigte Importzölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China haben die US-Konjunktur gebremst. Sollte Washington auch Zollerhöhungen auf europäische Produkte beschließen, könnte dies die deutsche Exportwirtschaft stark belasten.
Unternehmen fordern stabile Rahmenbedingungen
Neben den internationalen Risiken bleibt auch die innenpolitische Situation in Deutschland ein Unsicherheitsfaktor. Zwar sind Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung geplant, doch es ist unklar, wann und in welchem Umfang sie umgesetzt werden.
„Die Unternehmen brauchen Planungssicherheit“, betont Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen. Eine verlässliche Wirtschaftspolitik sei entscheidend, um das Vertrauen der Wirtschaft zu stärken und Investitionen zu stimulieren.
Angesichts der derzeitigen Herausforderungen bleibt die Lage angespannt. Ob sich die deutsche Wirtschaft 2026 tatsächlich erholen kann, hängt maßgeblich von der weiteren wirtschaftspolitischen Entwicklung ab.