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Prada kauft Versace von Capri Holdings für 1,375 Milliarden US-Dollar. Während Versace zuletzt Verluste schrieb, setzt Prada auf Wachstum. Der Deal soll Italiens Stellung im globalen Luxusmarkt gegenüber französischen Konzernen stärken.
Der Luxuskonzern Capri Holdings trennt sich von einer seiner bekanntesten Marken: Versace wird an die Prada-Gruppe verkauft. Das gab das Unternehmen am 10. April bekannt. Der Kaufpreis liegt laut Pressemitteilung bei 1,375 Milliarden US-Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) in bar, vorbehaltlich üblicher Anpassungen. Der Abschluss der Transaktion wird in der zweiten Jahreshälfte 2025 erwartet, unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.
Während viele Luxusmarken aktuell unter einer nachlassenden Konsumnachfrage leiden, setzt Prada auf Expansion. Der Konzern konnte sich bislang mit starken Zahlen gegen den Abschwung behaupten – ganz im Gegensatz zu Versace, das zuletzt rote Zahlen schrieb. Durch die Übernahme will Prada nun seine Marktposition gegenüber den dominierenden französischen Luxuskonzernen wie LVMH und Kering stärken.
Versace, berühmt für seine barocken Drucke und extravaganten Designs, soll künftig vom eher minimalistischen Prada-Stil profitieren. „Versace hat enormes Potenzial“, so Prada-CEO Andrea Guerra. Man werde jedoch Geduld und Disziplin benötigen, um die Marke nachhaltig zu entwickeln. Der Kauf bietet Prada die Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erreichen und sein Markenportfolio zu diversifizieren.
Zeitgleich mit der Übernahme verlässt Donatella Versace nach fast drei Jahrzehnten als Kreativchefin das Unternehmen. Mit ihrem Rückzug endet eine Ära, in der sie das von ihrem Bruder Gianni gegründete Haus geprägt und durch schwierige Phasen geführt hatte.
Versace gilt als eine der weltweit renommiertesten italienischen Modemarken mit einer fast 50-jährigen Geschichte. 1978 in Mailand gegründet, wurde das Modehaus durch den unverwechselbaren Stil von Gianni Versace und später seiner Schwester Donatella geprägt. Neben Haute Couture umfasst das Angebot heute auch Konfektionskleidung, Accessoires, Parfüm, Uhren, Schmuck und Interior-Produkte. Der globale Vertrieb erfolgt über eigene Boutiquen, E-Commerce-Plattformen und ausgewählte Handelspartner.
Capri Holdings-CEO John D. Idol bezeichnete den Verkauf als strategischen Schritt zur Stärkung des Konzerns. In den vergangenen sechs Jahren sei es gelungen, Versace neu zu positionieren und stärker auf Luxus, Handwerkskunst und Markenidentität zu setzen. Für das künftige Wachstum von Versace sieht Idol in der Prada-Gruppe den idealen Partner.
Gleichzeitig soll der Verkaufserlös genutzt werden, um die Bilanz zu verbessern und gezielt in die verbliebenen Marken Michael Kors und Jimmy Choo zu investieren. Dazu zählen unter anderem Schuldenabbau, Unternehmensinvestitionen und mögliche Aktienrückkäufe. Capri sieht in der Transaktion auch einen Beitrag zur langfristigen Wertsteigerung für Aktionäre.
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