Zum Jahresbeginn hat Rolex, die weltweit führende und bekannteste Luxusuhrenmarke, die Preise für mehrere ihrer Modelle angehoben. Besonders stark betroffen sind Uhren aus Edelmetallen, deren Preise um bis zu 8% gestiegen sind.
Eine Rolex Day-Date aus Gelbgold kostet jetzt 44.200 Euro statt 41.000 Euro, während der Preis einer GMT-Master II aus Gelbgold von 41.300 Euro auf 44.600 Euro kletterte. Die Preiserhöhungen wurden ohne offizielle Begründung von Rolex vorgenommen, wie Fashion Network berichtet. Rolex selbst äußerte sich nicht zu den Hintergründen.
Gold triumphiert als Krisen-Edelmetall
Nach zuletzt moderaten Preiserhöhungen im kriselnden Luxusuhrenmarkt wird der Grund für die Preissteigerungen im Goldpreis liegen. In den vergangenen fünf Jahren hat der Goldpreis eine bemerkenswerte Entwicklung verzeichnet. Seit 2019 stieg der Wert des Edelmetalls kontinuierlich an und erreichte 2024 ein durchschnittliches Preisniveau von etwa 2.388,81 US-Dollar pro Feinunze.
Dieser Anstieg entspricht einer Wertsteigerung von rund 80% im Vergleich zu 2019. Hauptursachen für diese Entwicklung sind wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen und eine erhöhte Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen. Für die Luxusuhrenindustrie, die Edelmetalle wie Gold in ihren Produkten verarbeitet, bedeutet dies steigende Materialkosten, die sich in höheren Endpreisen für die Verbraucher niederschlagen können.
Nur leichte Preiserhöhungen bei Stahlmodellen
Während die Preiserhöhungen für Edelmetallmodelle deutlich ausfallen, sind die Anpassungen bei Stahluhren moderater. So stieg der Preis eines Cosmograph Daytona aus Stahl von 15.500 Euro auf 16.000 Euro, und eine Submariner ohne Datum verteuerte sich um etwa 1,6% auf 9.500 Euro.
Preisanpassungen als Indikator einer ganzen Branche?
Die Marke passt ihre Preise traditionell zum Jahresbeginn an. Die Erhöhungen gelten auch als Indikator für die Nachfrage im Luxussegment sowie für wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Zuletzt musste der Schweizer Uhrenmarkt jedoch weiter deutlich Einbußen hinnehmen. Mit den aktuellen Preissteigerungen setzt Rolex in jedem Fall ein Signal, dem womöglich das gesamte Markt folgen wird.
Trotz der aktuellen Preiserhöhungen bei Rolex und anderen Luxusuhrenherstellern zeigt vor allem der Sekundärmarkt eine gegenläufige Entwicklung. Seit dem Höchststand im April 2022 sind die Preise für gebrauchte Luxusuhren kontinuierlich gesunken.
Dieser Preisverfall spiegelt eine allgemeine Abschwächung des Luxussegments wider, die auch andere Branchen betrifft. So verzeichneten auch große Luxuskonzerne wie LVMH zuletzt rückläufige Umsätze. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Neben wirtschaftlichen Unsicherheiten und geopolitischen Spannungen spielen auch veränderte Konsumgewohnheiten und eine zunehmende Sättigung des Marktes eine Rolle.