Die albanische Regierung hat beschlossen, die Social-Media-Plattform Tiktok für mindestens ein Jahr zu sperren. Der Schritt erfolgt nach der Ankündigung der Sperre im Dezember, nachdem es eine tödliche Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen gab, die sich über Tiktok kennengelernt haben sollen.
Als Grundlage für die Entscheidung nennt die Regierung laut Associated Press (AP) Konsultationen mit rund 65.000 Eltern und Lehrkräften. Zudem mussten zunächst die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, um den Zugang zur Plattform im Land zu unterbinden.
Die Sperre könnte jedoch aufgehoben werden, wenn Tiktok umfassende Schutzmaßnahmen für Minderjährige umsetzt. Vertreter des Unternehmens sollen laut AP nach Albanien reisen, um entsprechende Vorschläge zu präsentieren. Zudem soll die App künftig auch auf Albanisch verfügbar sein.
Tiktok selbst sieht keine direkte Verbindung zwischen der Plattform und der Messerstecherei. Laut einer Stellungnahme des Unternehmens gibt es keine Hinweise darauf, dass die beteiligten Jugendlichen aktive Nutzer des Netzwerks waren. Dennoch bleibt die Plattform in Albanien besonders bei Kindern und Jugendlichen populär.
Die Entscheidung der Regierung sorgt nun erwartungskonform für heftige politische Debatten. Die Opposition spricht von einer Einschränkung der Meinungsfreiheit und bezeichnet das Verbot als „Akt der Intoleranz“. Die Sperrung in Albanien zeigt in jedem Fall, dass die Debatte um TikTok und den Einfluss sozialer Medien auf junge Nutzer weiter an Dynamik gewinnt. Ob das Verbot Bestand haben wird oder durch neue Sicherheitsmaßnahmen wieder aufgehoben wird, bleibt abzuwarten.