Für Amazon-Verkäufer, die den Versand selbst (Fulfillment by Merchant, FBM) abwickeln, gibt es aktuell wichtige Änderungen bei den Versandzeiten. Wie jedes Jahr erhöht Amazon in der Vorweihnachtszeit vorsorglich die voraussichtlichen Lieferzeiten für FBM-Sendungen. Einige Händler berichten von einer automatischen Anpassung von zwei auf bis zu neun Tage. Die Gründe dafür sind vielfältig, und es lohnt sich, jetzt genau hinzusehen.
Gründe für die Anpassung der Versandzeiten bei FBM
Automatische Anpassung durch Algorithmen
Amazon setzt stark auf automatisierte Prozesse, um die Lieferzeiten und Versandqualität auf der Plattform zu überwachen. Wenn bei einem Verkäufer wiederholt Lieferverzögerungen oder Engpässe auftreten, passen Algorithmen die Versandzeit automatisch an. Auf diese Weise stellt Amazon sicher, dass Käufer keine unrealistischen Erwartungen an ihre Lieferungen haben und die Kundenerwartungen erfüllt werden.
Schutz des Kundenerlebnisses
Das Kauferlebnis steht bei Amazon an erster Stelle. Wird durch statistische Analysen eine Tendenz zu Lieferverzögerungen erkannt, passen die Algorithmen die geschätzten Lieferzeiten konservativ an. Ziel ist es, potenziellen Frust auf Käuferseite zu minimieren und Amazon-Kunden eine realistische Einschätzung der Lieferzeiten zu bieten.
Mangelnde Kommunikation oder Berichterstattung
Ein weiterer Faktor ist die Kommunikation der Versandinformationen seitens der Verkäufer. Verkäufer, die Tracking-Daten oder aktuelle Versandinformationen nicht kontinuierlich übermitteln, werden von Amazons System möglicherweise als riskanter eingeschätzt, was die Versandzuverlässigkeit betrifft. Entsprechend werden auch hier die Versandzeiten automatisch verlängert.
Saisonale und externe Faktoren
In der Weihnachtszeit oder bei erhöhtem Versandaufkommen sind längere Lieferzeiten allgemein wahrscheinlicher. Amazon berücksichtigt dies und passt die Lieferzeiten für alle FBM-Verkäufer entsprechend an, um unvorhergesehene Verzögerungen durch das erhöhte Paketaufkommen vorzubeugen.
Was können FBM-Verkäufer tun?
Wenn keiner dieser Gründe auf Ihre Situation zutrifft, empfiehlt sich das Eröffnen eines Falls beim Amazon-Support. So können Händler möglicherweise eine manuelle Überprüfung und ggf. Anpassung ihrer Versandzeiten veranlassen. Wichtig ist es außerdem, durchgängige und aktuelle Versand- sowie Trackinginformationen bereitzustellen, um Amazon ein konsistentes Bild der Versandzuverlässigkeit zu vermitteln.
Für Verkäufer, die die Versandzeiten niedrig halten wollen, zahlt sich eine regelmäßige Kontrolle und Kommunikation aus. Insbesondere in der stressigen Hochsaison sollte man die eigenen Versandprozesse besonders im Auge behalten, um die Erwartungen der Kunden bestmöglich zu erfüllen.