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Yale-Studie: Generative KI verändert die Arbeitswelt langsamer als erwartet

Symbolik zu AI und künstlicher Intelligenz
Foto: Tung Nguyen / Pixabay

Key takeaways

Eine neue Analyse zeigt: Trotz großer öffentlicher Debatten hat die Einführung generativer KI bislang keine tiefgreifenden Veränderungen am US-Arbeitsmarkt ausgelöst. Der Berufsmix verändert sich ähnlich langsam wie in früheren Technologiephasen. Besonders betroffen scheinen junge Arbeitskräfte – doch auch hier bleiben klare Belege aus.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Seit der Einführung von ChatGPT im November 2022 wird über mögliche Arbeitsplatzverluste durch Künstliche Intelligenz (KI) intensiv diskutiert. Eine aktuelle Analyse des Budget Lab der Yale Universität, gestützt auf Daten des U.S. Bureau of Labor Statistics, zeigt jedoch: Die Auswirkungen generativer KI auf den US-Arbeitsmarkt sind bislang gering und verlaufen langsamer als vielfach befürchtet. Eine ähnliche Studie von Indeed hatte erst letzte Woche ähnliches für Deutschland bescheinigt.

Keine außergewöhnliche Dynamik im Berufsmix

Zentrale Kennzahl der Untersuchung ist der sogenannte Dissimilaritätsindex, der misst, wie stark sich die Zusammensetzung der Berufe im Vergleich zu einem Referenzzeitpunkt verändert hat. Seit dem Launch von ChatGPT hat sich der Berufsmix in den USA nur minimal stärker verändert als in früheren Phasen technologischen Wandels, etwa durch die Verbreitung von PCs oder des Internets. Die Veränderungen liegen im Rahmen normaler Marktbewegungen und waren bereits vor der Einführung generativer KI erkennbar.

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Branchen mit hoher KI-Exponierung zeigen keine Ausreißer

Besonders im Fokus stehen Branchen wie Informationstechnologie, Finanzdienstleistungen sowie professionelle und technische Dienstleistungen – Sektoren, die laut Studien von OpenAI und Anthropic als besonders „KI-exponiert“ gelten. Auch hier sind Veränderungen in der Beschäftigungsstruktur zu beobachten, doch diese begannen bereits vor dem November 2022. Die größten Veränderungen zeigt die Informationsbranche, was jedoch als branchentypisch gilt und nicht eindeutig auf KI zurückzuführen ist.

Junge Absolventen spüren erste Verschiebungen

Bei jüngeren Arbeitskräften, insbesondere Hochschulabsolventen zwischen 20 und 24 Jahren, zeigen sich leichte Abweichungen im Vergleich zu älteren Absolventen. Diese Entwicklung könnte auf einen schwächeren Arbeitsmarkt oder erste KI-Effekte hinweisen. Eine eindeutige Ursache lässt sich aufgrund kleiner Stichprobengrößen allerdings nicht ableiten.

Kein Zusammenhang zwischen KI-Exponierung und Arbeitslosigkeit

Weder bei der Gesamtbeschäftigung noch unter den Arbeitslosen ist derzeit ein Anstieg von Berufen mit hoher KI-Exponierung oder Automatisierungsgefahr zu erkennen. Unabhängig von der Dauer der Arbeitslosigkeit bleibt der Anteil potenziell KI-bedrohter Tätigkeiten stabil. Dies widerspricht der These, dass KI bereits in größerem Umfang Jobs verdrängt.

Nutzung von KI-Tools wie Claude bleibt auf wenige Berufe konzentriert

Die Auswertung der Claude-Nutzungsdaten von Anthropic zeigt: Hohe KI-Nutzung beschränkt sich vor allem auf Softwareentwicklung, Datenanalyse und kreative Tätigkeiten wie Design oder Schreiben. Klassische Büroberufe, obwohl theoretisch stark exponiert, nutzen KI bislang kaum. Die tatsächliche Anwendung hinkt der potenziellen Automatisierung deutlich hinterher.

Fazit: Stabilität statt Disruption

Obwohl die öffentliche Debatte von Sorgen über KI-getriebene Jobverluste geprägt ist, zeichnet die Datenlage ein ruhigeres Bild. Bislang wirkt sich generative KI weder beschleunigend noch disruptiv auf die Gesamtstruktur des US-Arbeitsmarkts aus. Wie schon bei früheren Technologiezyklen braucht es offenbar Jahre, bis tiefgreifende Veränderungen spürbar werden. Die Autoren betonen die Notwendigkeit besserer Daten, um zukünftige Entwicklungen präziser beobachten zu können.

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