Nachdem die Bundesnetzagentur den Weg frei für Erhöhungen gemacht hatte, hebt die Deutsche Post nun offiziell ab 1. Januar 2025 die Preise für Brief- und Paketprodukte an. Dies gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt. Die Maßnahmen dienen laut DHL Konzern der Kompensation von gestiegenen Kosten durch Inflation, höhere Löhne und sinkendes Briefaufkommen.
Hintergrund der Portoerhöhung
Nach drei Jahren Preisstabilität beantragte die Deutsche Post eine Anpassung der Briefpreise, die durch die Bundesnetzagentur genehmigt wurde. Diese Erhöhung erfolgt im gesetzlich vorgegebenen Rahmen und erlaubt der Deutschen Post, die Preise im Bereich Brief und Paket um bis zu 9,85 Prozent anzuheben. Der Preis für einen Standardbrief steigt somit von 85 auf 95 Cent. Laut Unternehmensangaben liegt das Porto für Briefe in Deutschland damit immer noch unter dem europäischen Durchschnitt, der bei rund 1,50 Euro liegt.
Preisanpassungen für Privatkundenpakete
Neben den Briefpreisen werden auch die Pakettarife für Privatkunden angepasst. Mit der Reform des Postgesetzes unterliegen Pakete bis 20 kg der Genehmigungspflicht der Bundesnetzagentur. Die DHL Group, die für den Privatkundenbereich der Deutschen Post zuständig ist, hat daher eine Erhöhung von 7,21 Prozent beantragt. So wird das Päckchen S ab Januar 4,19 Euro kosten, das 2-kg-Paket für den Onlineversand wird auf 6,19 Euro angehoben.
Änderungen im Briefportfolio ab 2025
Neben den Preisänderungen wird die Deutsche Post ihr Portfolio an Briefprodukten bereinigen. Zum 31. Dezember 2024 entfallen die Optionen „Einschreiben Eigenhändig“, „Nachnahme“ und das Eilprodukt „Prio“. Die Entscheidung gründet darauf, dass die Nachfrage nach beschleunigten Briefsendungen durch die Verbreitung digitaler Kommunikationsmittel stark gesunken ist.
Da schnelle Brieflieferungen laut Postgesetz-Reform nicht mehr zum Universaldienst zählen, würde die Umsatzsteuerpflicht des Prio-Briefs die Kosten weiter in die Höhe treiben. Stattdessen bleibt das reguläre Einschreiben für Kunden verfügbar, die weiterhin auf eine schnellere Zustellung setzen.
Digitale Lösungen für Brief-Porto und Versand
Die Deutsche Post bietet ab dem 5. Dezember 2024 neue Briefmarken mit den aktualisierten Portowerten an. Diese sind sowohl in Filialen als auch online erhältlich. Kunden können das Porto für ihre Sendungen außerdem digital über die Post & DHL-App kaufen und die Sendungen direkt mit einer mobilen Briefmarke frankieren. Vorhandene Briefmarken bleiben weiterhin gültig und können mit Ergänzungsmarken für die neuen Portowerte verwendet werden.
Ausblick
Laut Statistischem Bundesamt geben private Haushalte in Deutschland durchschnittlich 2,17 Euro pro Monat für Briefdienstleistungen aus. Die rückläufige Nutzung des Briefversands ist Teil eines allgemeinen Trends, der zunehmend zur digitalen Kommunikation führt. Dennoch bleiben die Angebote der Deutschen Post für viele Haushalte und Unternehmen relevant und sollen auch in Zukunft zuverlässig, breit verfügbar und vergleichsweise günstig bleiben.