Das weltgrößte Zoofachgeschäft, Zoo Zajac in Duisburg, hat endgültig seine Türen geschlossen. Nach jahrelangem Erfolg und großer Reichweite auf YouTube wird der Betrieb aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und ausbleibender Investoren ab morgen eingestellt.
Wie das Unternehmen unter anderem auf Facebook mitteilt, war heute für Kunden der offiziell letzte Verkaufstag, bei dem Waren und Einrichtung mit bis zu 60 % Rabatt verkauft wurden.
Ein einst florierendes Unternehmen in der Krise
Zoo Zajac galt mit einer Verkaufsfläche von 12.000 Quadratmetern als das größte Zoofachgeschäft der Welt. Gründer Norbert Zajac baute das Unternehmen zu einer bekannten Marke auf und erreichte mit seinen Videos über Haustiere eine riesige Fangemeinde. Doch nach seinem Tod Ende 2022 geriet das Geschäft in Schwierigkeiten. Seine Ehefrau führte es zunächst weiter, zog sich aber später zurück. Ein Insolvenzverfahren, das kurz vor Weihnachten 2024 eingeleitet wurde, führte letztlich zur endgültigen Schließung.
Trotz intensiver Suche konnte offenbar kein Investor gefunden werden, der einen wirtschaftlich tragfähigen Weiterbetrieb ermöglichen konnte. Die gestiegenen Kosten für Wareneinkauf, Transport und Energie verschärften die Lage zusätzlich. Viele der zuletzt 150 Mitarbeiter haben inzwischen neue Anstellungen gefunden, wie der Stern berichtet.
Von YouTube-Kultfigur zur Geschäftsaufgabe
Norbert Zajac war nicht nur Unternehmer, sondern auch eine prominente Figur in den sozialen Medien. Sein YouTube-Kanal „Norberts Welt“ hatte fast 300.000 Abonnenten, und seine Videos über exotische Tiere erreichten Millionen von Klicks. Nach seinem Tod wurde der Kanal in „Team Zajac“ umbenannt, verlor aber stark an Reichweite.
Neben den wirtschaftlichen Problemen trugen auch gesetzliche Veränderungen zur Schließung bei. Neue Vorschriften zur Haltung exotischer Tiere erschwerten den Verkauf bestimmter Arten, die zuvor einen wichtigen Teil des Geschäftsmodells ausmachten. Auch die steigenden Betriebskosten belasteten den Betrieb erheblich.
Tierschützer kritisierten den Handel mit exotischen Tieren
Zoo Zajac bot einst bis zu 3.000 verschiedene Tierarten an, darunter viele exotische Arten. Tierschützer sahen den Handel kritisch und warfen dem Unternehmen vor, den Kauf ungewöhnlicher Tiere zu erleichtern, ohne ausreichend auf die Haltung einzugehen. Norbert Zajac wies diese Vorwürfe stets zurück und betonte die ausführliche Beratung vor dem Verkauf. PETA hat mittlerweile nach Bekanntgabe der Schließung ein Statement verfasst und titelt mit „endlich Schließung des Betriebs“. Die Tierschutzorganisation fordert nun eine gute Übermittlung der Tiere und zeigt sich erfreut, dass die „Tierquälerei bei Zajac nun endlich ein Ende hat.“
Mit der endgültigen Schließung von Zoo Zajac endet in jedem Fall eine Ära im deutschen Einzelhandel – und der bislang weltweit größte Zoofachhandel gehört der Geschichte an.