Der Zollstreit zwischen den USA und China verschärft sich weiter. Nachdem die US-Regierung unter Präsident Donald Trump die Importabgaben auf chinesische Waren auf insgesamt 104 Prozent erhöht hat, reagiert China nun mit massiven Gegenzöllen. Ab Donnerstag gelten Sonderabgaben in Höhe von 84 Prozent auf nahezu alle Importe aus den Vereinigten Staaten.
Neue Eskalationsstufe im Handelskonflikt
Die ursprünglich angekündigten chinesischen Zölle in Höhe von 34 Prozent wurden damit mehr als verdoppelt. Ziel der Maßnahme sei laut der chinesischen Regierung, wirtschaftlichen Schaden von der eigenen Industrie abzuwenden. Gleichzeitig wurde eine weitere Beschwerde bei der Welthandelsorganisation WTO eingereicht.
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USA weiten Zollpolitik auch auf andere Länder aus
Trumps Administration hat nicht nur China, sondern auch zahlreiche andere Handelspartner ins Visier genommen. Seit Mittwoch gelten neue Sonderzölle von 20 Prozent auf EU-Waren und teilweise noch höhere Abgaben auf Importe aus anderen Staaten. Diese Maßnahmen sollen nach Angaben der US-Regierung helfen, das Handelsdefizit zu reduzieren und die inländische Produktion zu stärken.

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EU bereitet Antwort in mehreren Stufen vor
Die Europäische Union bereitet parallel ein Maßnahmenpaket vor. Geplant sind gestaffelte Gegenzölle von 10 bis 25 Prozent auf ausgewählte US-Produkte. Der Startschuss soll Mitte April fallen, mit weiteren Schritten ab Mai und Dezember. Besonders Agrarimporte sollen künftig stärker belastet werden. Trotz des vergleichsweise moderaten Umfangs betont Brüssel, bei Bedarf zu weiteren Schritten bereit zu sein. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich als Schlichtungsversuch für eine zollfreie Handelszone ausgesprochen.
Debatte über europäische Reaktionen hält an
Diskutiert wird in der EU auch über zusätzliche Maßnahmen jenseits klassischer Zölle. So könnte eine Digitalsteuer auf US-Dienstleister oder ein gezielter Marktzugangsentzug über das sogenannte Anti-Zwangsmaßnahmen-Instrument folgen. Der Vorschlag der EU-Kommission, Industriezölle beiderseits vollständig abzuschaffen, wurde von Trump mittlerweile abgelehnt. Stattdessen forderte Washington eine Ausweitung europäischer Energieimporte aus den USA.