US-Präsident Donald Trump hat heute überraschend die Tarife auf Importe aus den meisten Ländern auf 10 % gesenkt – allerdings nur für einen Zeitraum von 90 Tagen. Ziel ist es, Handelsgespräche mit rund 90 betroffenen Staaten zu ermöglichen. Ausgenommen von der Zollpause bleibt China, dessen Einfuhren in die USA nun mit einem drastisch erhöhten Satz von 125 % belegt werden. Trump begründete den Schritt auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social mit dem mangelnden Respekt, den China den Weltmärkten entgegenbringe.
Die Maßnahme erfolgt nur wenige Tage nach Inkrafttreten neuer, sogenannter reziproker Zölle auf Importe aus fast 90 Ländern. Diese lagen je nach Land bislang zwischen 11 und 50 %. Die neue Vereinheitlichung auf 10 % stellt eine deutliche Entspannung der Lage dar – allerdings unter Vorbehalt: Sollte es in den kommenden drei Monaten nicht zu Fortschritten in den Verhandlungen kommen, könnten die Zölle wieder steigen.
Finanzmärkte reagieren positiv
An den Finanzmärkten sorgte die überraschende Entscheidung für Erleichterung. Beobachter werten dies als Hinweis darauf, dass die Märkte auf eine Deeskalation der Handelskonflikte hoffen.
US-Finanzminister Scott Bessent erklärte laut CBNC, dass die temporäre Aussetzung der Zölle schon länger Teil von Trumps Plan gewesen sei. In den vergangenen Tagen hatte die Regierung jedoch noch betont, dass es keine Änderungen geben werde. Auch Handelsminister Howard Lutnick stellte sich hinter Trump und sprach von einer historischen Ankündigung.
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China reagiert mit Gegenmaßnahme
China wiederum hatte bereits am Morgen angekündigt, seine Zölle auf US-Waren auf 84 % anzuheben – eine direkte Reaktion auf die vorherigen US-Maßnahmen. Damit verschärft sich der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt weiter, obwohl sich andere Länder, darunter auch die Europäische Union, derzeit bemühen, über diplomatische Kanäle Lösungen zu finden. Laut Trump hätten sich mehr als 75 Staaten an US-Behörden gewandt, um Verhandlungen aufzunehmen.
