Die Inflationsrate in Deutschland ist im Jahr 2024 auf +2,2 % gesunken und damit deutlich moderater ausgefallen als in den drei Jahren zuvor. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lag die Teuerungsrate noch bei +5,9 %, 2022 sogar bei +6,9 %. Der Rückgang zeigt eine deutliche Entspannung, nachdem die Inflation in den Jahren zuvor durch globale Krisen, Lieferengpässe und Energiepreise stark beeinflusst war.
Auch die Monatsinflationsrate im Dezember 2024 verdeutlicht den Abwärtstrend: Sie betrug +2,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat und verstärkte sich leicht im Vergleich zu November (+2,2 %). Der Preisanstieg fiel jedoch zum Jahresende deutlich weniger stark aus als in den Vorjahren.
Kerninflation weiterhin über Gesamtteuerung
Ein differenziertes Bild zeigt die Kerninflation, die Energie- und Nahrungsmittelpreise ausklammert. Diese lag 2024 bei +3,0 %, was den starken Anstieg der Preise in anderen Güterbereichen unterstreicht. Besonders Dienstleistungen verteuerten sich mit +3,8 % überdurchschnittlich. Innerhalb dieses Segments waren Versicherungen (+13,2 %), soziale Dienstleistungen (+7,8 %) und Gaststättendienstleistungen (+6,8 %) die Preistreiber. Auch Nettokaltmieten stiegen 2024 im Jahresdurchschnitt um +2,1 %, blieben damit jedoch unterhalb der allgemeinen Inflationsrate.
Energiepreise sinken, Nahrungsmittel leicht teurer
Ein wesentlicher Grund für die moderate Gesamtinflation war der Rückgang der Energiepreise. Diese sanken 2024 im Durchschnitt um -3,2 %, nachdem sie in den Vorjahren stark gestiegen waren. Vor allem Strom (-6,4 %) und Heizöl (-3,9 %) wurden günstiger. Fernwärme hingegen verteuerte sich signifikant um +27,1 %.
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen 2024 im Vergleich zu 2023 um +1,4 %. Speisefette und -öle (+10,3 %) sowie Zucker und Süßwaren (+6,4 %) wurden deutlich teurer, während Molkereiprodukte (-2,1 %) und Gemüse (-1,5 %) günstiger waren.
Dezember 2024: Moderate Entwicklung bei Waren, Dienstleistungen teuer
Im Dezember 2024 stiegen die Preise für Waren im Vergleich zum Vorjahresmonat um +1,4 %. Gebrauchsgüter, wie Bekleidungsartikel (+2,8 %), wurden teurer, während elektronische Geräte wie Informationsverarbeitungsgeräte (-6,5 %) günstiger waren. Dienstleistungen verteuerten sich hingegen um +4,1 %, angetrieben durch Kosten für Versicherungen (+16,6 %), Flugtickets (+9,3 %) und Gaststättendienstleistungen (+6,6 %).
Insgesamt zeigt die Entwicklung im Jahr 2024 eine Rückkehr zu einer moderateren Inflationsrate, während einige Preistreiber wie Dienstleistungen weiterhin überdurchschnittlich hohe Teuerungsraten verzeichnen.