Die deutsche Möbelindustrie hat im Jahr 2024 einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts lag der Branchenumsatz bei 16,3 Milliarden Euro – ein Minus von 7,8 % gegenüber dem Vorjahr. Dies markiert den stärksten Rückgang innerhalb der letzten zehn Jahre. Besonders betroffen war die Produktion in nahezu allen Segmenten.
Breiter Umsatzrückgang in allen Bereichen
Der Umsatzrückgang zog sich durch verschiedene Möbelkategorien: Küchenmöbel verzeichneten ein Minus von 6,5 %, Matratzenhersteller meldeten einen Rückgang von 5,5 %, während Büro- und Ladenmöbelhersteller 5,3 % weniger umsetzten. Besonders stark betroffen war der Bereich sonstige Möbel, dessen Umsatz um 10,9 % zurückging. Der Inlandsmarkt bleibt der wichtigste Absatzkanal für die Möbelindustrie, mit einem Anteil von 66,8 % am Gesamtumsatz.
Weniger Beschäftigte in der Branche
Der Umsatzrückgang hat sich auch auf die Beschäftigtenzahl ausgewirkt. Ende 2024 arbeiteten nur noch rund 70.000 Menschen in der Möbelbranche – ein Rückgang um 5,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreichte die Beschäftigtenzahl den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. Zum Vergleich: 2014 waren noch 83.500 Menschen in der Branche tätig.
Produktion weiter im Minus
Auch die Produktion entwickelte sich rückläufig. In den ersten drei Quartalen 2024 wurden Möbel im Wert von 13,0 Milliarden Euro hergestellt, was einem Minus von 7,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Bereits im Jahr 2023 war die Produktion um 3,5 % auf 18,4 Milliarden Euro gesunken.
Einzelhandel mit Möbeln leidet unter Kaufzurückhaltung
Der Möbelhandel spürt ebenfalls die schwache Nachfrage. Der reale Umsatz im Möbelhandel ging 2024 um 5,5 % zurück – ein weiterer deutlicher Rückgang nach dem Minus von 10,8 % im Jahr 2023. Zum Jahresbeginn 2025 gab es zwar ein leichtes Umsatzplus von 0,8 % im Januar im Vergleich zum Vormonat, jedoch bleibt die Lage angespannt.
Leichte Preisrückgänge bei Wohnmöbeln
Für Verbraucher gab es zumindest eine leichte Entlastung: Die Preise für Wohnmöbel sanken im Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,7 %. Besonders Matratzen (-6,9 %), Ess- und Wohnzimmertische (-4,9 %) sowie Badezimmermöbel (-3,5 %) wurden günstiger. Hingegen verteuerten sich Kleiderschränke (+1,1 %) sowie Einbauküchen (+0,8 %). Im Gesamtjahr 2024 veränderten sich die Möbelpreise mit einem Anstieg von nur 0,1 % kaum, während die allgemeine Inflation bei 2,2 % lag.