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Social Commerce: Händler zwischen Chancen, Risiken und Zurückhaltung

Social Commerce Influencer vor der Cam
Foto: MART PRODUCTION / Pexels

Key takeaways

Immer mehr Händler nutzen Social Media zur Kundenansprache, aber der direkte Verkauf über Plattformen steckt noch in den Anfängen. Influencer-Marketing bleibt umstritten, KI-Einsatz verhalten, und Billig-Marktplätze sorgen für wachsenden Wettbewerbsdruck.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Social Media ist aus der Handelswelt nicht mehr wegzudenken. Fast 60 Prozent der deutschen Händler betreiben bereits eigene Profile auf Plattformen wie Facebook oder Instagram, ein Drittel schaltet bezahlte Werbung. Über ein Viertel ermöglicht sogar Bestellungen direkt über Social Media, und jeder achte Händler kooperiert mit Influencern. Diese Zahlen zeigen: Social Commerce gewinnt auch hierzulande an Bedeutung.

Plattformen und Marketingstrategien im Wandel

Facebook (65 Prozent) und Instagram (53 Prozent) führen laut Bitkom-Studie die Liste der beliebtesten Plattformen an, gefolgt von LinkedIn und Xing. TikTok spielt für 30 Prozent eine Rolle, YouTube für 19 Prozent. Der Austausch ist keine Einbahnstraße: 37 Prozent der Händler passen ihr Sortiment an Social-Media-Trends an.

Noch ist der Handel zurückhaltend beim aktiven Verkauf über soziale Medien – klassische Kanäle wie Webshops (97 Prozent), E-Mail (89 Prozent) und Marktplätze (78 Prozent) dominieren. Doch knapp die Hälfte der Unternehmen glaubt, dass sich über soziale Netzwerke neue Kundengruppen erreichen lassen.

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Influencer: Zwischen Reichweite und Risiko

Trotz der potenziellen Reichweite bleiben Influencer-Partnerschaften im deutschen Handel ein Nischenthema: 13 Prozent setzen auf Kooperationen, 9 Prozent ziehen es in Erwägung. Gleichzeitig sieht rund die Hälfte der Händler sowohl Chancen als auch Risiken: Influencer können Vertrauen fördern – oder bei mangelnder Passung das Markenimage beschädigen.

Digitalisierung: Erkenntnis ja, Umsetzung schleppend

Während 87 Prozent der Händler die Digitalisierung als Chance sehen, stufen sich zwei Drittel selbst als Nachzügler ein. Nur zwei Prozent sehen sich an der digitalen Spitze. Die größten Hürden: hoher Aufwand für Datenschutz, wachsender Wettbewerbsdruck und der Verlust des persönlichen Kundenkontakts.

Trotzdem überwiegen die Vorteile: Einfachere Bestellprozesse, zeitunabhängige Erreichbarkeit und personalisierte Angebote gehören dazu. Drei Viertel der Händler sprechen ihre Kunden dank digitaler Tools individueller an.

Wirtschaftlicher und internationaler Druck wächst

Abseits der Digitalisierung steht der Handel unter wachsendem Druck: 90 Prozent nennen konjunkturelle Unsicherheiten als Belastung, 48 Prozent klagen über schwache Nachfrage im Inland, 43 Prozent über hohe Exportzölle. Besonders kritisch sehen Händler Billig-Marktplätze, vor allem aus China – 84 Prozent sprechen von unlauterem Wettbewerb.

Gleichzeitig bereitet die Personalsituation Sorgen: 81 Prozent haben Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden, 70 Prozent fehlt es an digitalen Fachkräften.

Künstliche Intelligenz: Potenzial erkannt, kaum genutzt

Nur ein Viertel der Unternehmen nutzt derzeit KI – vor allem im Kundenservice und für Textgenerierung. Bei Bild- und Preismanagement, Sicherheit oder HR ist der Einsatz noch selten. Die Sorge über Fake-Bewertungen und den Verlust des Kundenkontakts überwiegt – dabei sind sich 61 Prozent sicher, dass KI einen Wettbewerbsvorteil bringen kann.

Stationärer Handel bleibt bestehen

Trotz aller digitalen Entwicklungen bleibt der stationäre Handel ein fester Bestandteil der Handelslandschaft: 86 Prozent der Unternehmen verkaufen sowohl online als auch vor Ort. Nur 6 Prozent setzen ausschließlich auf eine der beiden Welten. Dass der stationäre Handel verschwinden wird, glauben die wenigsten – wohl aber, dass der Preisdruck durch Online-Anbieter bleibt.

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