Prada darf Versace übernehmen: Die Europäische Kommission hat dem Erwerb der alleinigen Kontrolle über die Givi Holding S.r.l. („Versace“) durch Prada S.p.A. zugestimmt. Beide Unternehmen stammen aus Italien und sind im Bereich Luxusmode tätig. Die Prüfung erfolgte im Rahmen des vereinfachten Fusionskontrollverfahrens der EU, da die Marktanteile der fusionierenden Unternehmen keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken aufwarfen.
Luxus-Deal mit strategischer Bedeutung
Die Transaktion ist Teil eines größeren Plans der Prada-Gruppe, ihre Marktstellung gegenüber französischen Luxuskonzernen wie LVMH und Kering auszubauen. Der Kaufpreis beträgt 1,375 Milliarden US-Dollar, was rund 1,3 Milliarden Euro entspricht. Der Abschluss der im April angekündigten Übernahme ist für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant, vorbehaltlich weiterer Genehmigungen.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Versace zuletzt mit Verlusten
Während Prada zuletzt stabile Ergebnisse vorlegen konnte, schrieb Versace zuletzt rote Zahlen. Dennoch sieht Prada-CEO Andrea Guerra erhebliches Potenzial in der Traditionsmarke, die für opulente Designs und ikonische Mode bekannt ist. Künftig soll Versace vom strukturierteren Stil und dem operativen Know-how der Prada-Gruppe profitieren.
Abschied von Donatella Versace
Zeitgleich mit der Übernahme wird Donatella Versace das Unternehmen verlassen. Die langjährige Kreativdirektorin hatte das Modehaus nach dem Tod ihres Bruders Gianni geprägt und durch mehrere Transformationen geführt. Ihr Rücktritt markiert einen symbolischen Wendepunkt für die Marke.
Italiens Antwort auf französische Dominanz
Die Übernahme wird in Italien auch als industriepolitisches Signal verstanden. Mit dem Deal entsteht ein neuer, gestärkter Akteur im globalen Luxussegment – eine gezielte Antwort auf die Vorherrschaft französischer Konzerne. Prada gewinnt nicht nur an Markenstärke, sondern auch an internationaler Sichtbarkeit.


