Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat einen Aktionsplan vorgelegt, mit dem er konkrete politische Maßnahmen für ein effizienteres, faireres und verbraucherfreundlicheres Bezahlen fordert. Der Verband sieht in der aktuellen Dominanz internationaler Zahlungsdienstleister eine Gefahr für Wettbewerb und unternehmerische Freiheit im Einzelhandel.
Internationale Zahlungsdienste bestimmen die Regeln
Laut HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth nehmen internationale Player wie Kartenanbieter und Zahlungsdienstleister zunehmend eine marktbeherrschende Stellung ein, wodurch der Handel beim Thema Payment kaum noch Verhandlungsspielraum habe. Die daraus resultierenden Kosten trägt nach Ansicht des Verbands häufig allein der Einzelhandel, während Banken ihren Kunden kostenlose Services bieten.
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Forderung nach politischem Eingreifen
Der HDE appelliert an die Politik, durch regulatorische Maßnahmen für mehr Fairness zu sorgen. Dazu zählen neben der Förderung europäischer Zahlungslösungen auch der Schutz des Bargeldkreislaufs und die Absicherung eines freien Wettbewerbs bei den Wertdienstleistern. Ziel müsse es sein, unabhängige, kostengünstige und kundenfreundliche Payment-Alternativen zu fördern.
Bargeld bleibt unverzichtbar
Trotz wachsender Digitalisierung betont der HDE die Bedeutung von Bargeld, insbesondere für alltägliche Kleinbeträge. Genth warnt vor einem schleichenden Rückzug von Bargelddienstleistungen in der Fläche und spricht sich für deren Erhalt aus. Flächendeckende Bargeldversorgung müsse gesichert und die Kosten für Händler tragbar bleiben.
Wahlfreiheit im Handel erhalten
Der Verband setzt sich zudem für die Wahrung der Vertragsfreiheit im Payment ein. Händler dürften nicht zur Akzeptanz bestimmter Zahlungsmittel verpflichtet werden. Vielmehr müsse das Bezahlangebot an den Bedürfnissen der Kunden vor Ort ausgerichtet sein. Politik und Regulierungsbehörden müssten Innovationen fördern, für Datenschutz sorgen und Kosten senken.