Die Drogeriemarktkette dm plant, eine eigene Online-Apotheke zu starten und rezeptfreie Arzneimittel an deutsche Kunden zu liefern. Nach Informationen des Handelsblatts soll der Versand ab 2025 aus Tschechien erfolgen. Damit tritt dm in einen stark wachsenden Markt ein, der von bestehenden Online-Apotheken und stationären Apotheken dominiert wird.
Der Versandhandel mit Arzneimitteln hat in Deutschland in den letzten Jahren stark zugelegt. Die Einführung des E-Rezepts Anfang 2024 hat den Markt zusätzlich belebt: Trotz des Wachstums bleibt der Versandhandel deutlich hinter stationären Apotheken zurück. Mit diesem Schritt konkurriert dm künftig mit etablierten Online-Anbietern wie DocMorris, Shop Apotheke und Medpex sowie mit traditionellen Apotheken. Der Markteintritt eines so großen Players könnte den Wettbewerb weiter verschärfen und stationäre Apotheken zusätzlich unter Druck setzen.
Vor zwei Wochen hatte sich bereits Christoph Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm-drogerie markt, zu Wort gemeldet und betont: „Ich traue uns beim Thema Gesundheit gute Ideen zu“. Naheliegenderweise könnten Drogerien mit integrierter Apotheke, wie es sie in den Vereinigten Staaten gibt, ein Vorbild für Deutschland sein.
Die nun geplante Einführung einer Online-Apotheke stellt dm jedoch vor Herausforderungen: Der deutsche Markt verlangt die Einhaltung strenger Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Auch die gesetzliche Beratungspflicht bei Arzneimitteln muss gewährleistet werden.
Durch die Expansion in den Gesundheitssektor könnte dm seine Position als führender Anbieter für Gesundheitsprodukte stärken. Der Versandhandel, kombiniert mit dem bestehenden Drogeriesortiment, dürfte dm helfen, neue Zielgruppen zu erschließen und die Kundenbindung weiter auszubauen.