Eine neue Studie des Technologieunternehmens uptain zeigt, dass der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) im deutschen E-Commerce zwar verbreitet ist – aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft wird. Während viele Händler erste Erfahrungen mit KI gesammelt haben, bleibt der dauerhafte, strategische Einsatz noch die Ausnahme.
Mehrheit hat erste Schritte unternommen
Laut Studie haben 71 Prozent der befragten Online-Shopbetreiber bereits mindestens einmal KI eingesetzt. Diese hohe Quote spricht für ein grundsätzliches Interesse und wachsende Offenheit gegenüber der Technologie. Dennoch gibt es Nachholbedarf: 29 Prozent der Händler haben noch keinerlei Kontakt mit KI-Tools gehabt. Mangelnde Fachkenntnisse, Komplexität bei der Implementierung sowie Zweifel am Mehrwert zählen zu den häufigsten Gründen.
Nur selten Teil des Tagesgeschäfts
55 Prozent der Händler nutzen KI mindestens wöchentlich – allerdings setzen nur 12 Prozent die Technologie täglich ein. Damit ist KI für viele eher ein gelegentliches Werkzeug als ein fester Bestandteil der Arbeitsprozesse. Fast die Hälfte der Befragten greift seltener als einmal pro Woche auf KI zurück. Die Studie legt nahe, dass KI oft nur punktuell – beispielsweise für Texte oder Kampagnen – zum Einsatz kommt, anstatt integraler Bestandteil der operativen Abläufe zu sein.
Fokus auf Content und Marketing
Am häufigsten wird KI aktuell in der Content-Erstellung sowie im Marketing verwendet. Tools wie ChatGPT oder KI-basierte Bildgeneratoren sind hier besonders beliebt – zum Beispiel bei der Erstellung von Produkttexten, Newslettern oder Social-Media-Posts. Deutlich seltener kommt KI in datenintensiven Bereichen wie Preisgestaltung, Betrugserkennung oder Sortimentssteuerung zum Einsatz.
Nur 41 Prozent der befragten Shopbetreiber nutzen KI in solchen strategisch relevanten Bereichen. Gründe dafür sind unter anderem technische Hürden, mangelndes internes Know-how und eine vorsichtige Haltung gegenüber neuen Systemen. Das vorhandene Potenzial bleibt damit in vielen Unternehmen unausgeschöpft.
Fazit: Erste Fortschritte, aber noch viel Luft nach oben
Die Studie von uptain macht deutlich: Viele Händler haben den Einstieg in die KI-Welt bereits geschafft. Doch erst wenn KI systematisch in die Geschäftsprozesse integriert wird, kann sie ihre volle Wirkung entfalten. Derzeit bleibt der Einsatz oft oberflächlich – und verschenkt so wertvolle Chancen für Effizienz, Kundenbindung und Wettbewerbsfähigkeit.