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Radikaler Neustart bei Depot: Viele Schließungen, stärkerer Online-Fokus

Die Deko-Kette Depot schließt nach ihrer Insolvenz mehr als 100 Filialen in Deutschland. Künftig soll das Geschäft unter der neu gegründeten GDC Deutschland GmbH fortgeführt werden. Eigentümer Christian Gries setzt auf ein schlankeres Konzept und mehr Online-Vertrieb.

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Innenansicht einer DEPOT Filiale
Foto: Depot
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Die angeschlagene Deko-Kette Depot zieht Konsequenzen aus ihrer Mitte 2024 beantragen Insolvenz und schließt in einem drastischen Schritt über 100 ihrer deutschen Filialen. Bereits im ersten Quartal des Jahres wurden 45 Geschäfte geschlossen, bis Sommer sollen 54 weitere folgen. Inhaber Christian Gries hat entschieden, das bestehende Unternehmen abzuwickeln und mit einer neu gegründeten Gesellschaft weiterzumachen. Ziel ist, nur noch rund 150 bis 200 der bisherigen Standorte weiterzuführen und damit die Grundlage für ein tragfähiges Geschäftsmodell zu schaffen.

Der Gläubigerausschuss hat dem Restrukturierungsplan bereits zugestimmt. „Du musst einen radikalen Schnitt machen, wenn du überleben willst“, erklärt Gries gegenüber dem Handelsblatt. Die neue Gesellschaft soll ohne Altlasten starten und ausschließlich wirtschaftlich aussichtsreiche Filialen übernehmen. Auch ein erheblicher Teil der Belegschaft wird nicht in die neue Struktur übernommen, genaue Zahlen wurden bislang nicht genannt.

Ex-Tupperware-Manager übernimmt Führungsrolle

Die Gries Deco Company (GDC), zu der Depot bislang gehörte, wird derzeit abgewickelt. Depot soll künftig unter der neu gegründeten GDC Deutschland GmbH fortgeführt werden. An der Spitze der neuen Gesellschaft steht neben Gries auch Marco De Benedetti, der frühere Deutschlandchef von Tupperware. De Benedetti war erst im März zu Depot gestoßen, nachdem er die Abwicklung der deutschen Tupperware-Tochter verantwortet hatte. Nun soll er seine Sanierungserfahrung bei Depot einbringen.

Die neue Führungsmannschaft setzt auf einen konsequenten Neuanfang, um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Zwar wurde kein externer Investor gefunden, doch Gries sieht in der schlankeren Struktur und neuen strategischen Ansätzen eine Chance für den Fortbestand der Marke.

Stärkerer Online-Fokus und Direktversand aus Asien

Parallel zum Filialabbau richtet Depot den Blick verstärkt auf den Online-Handel, wie Gries laut Merkur gegenüber der Deutschen Presse-Agentur betont. Künftig sollen viele Produkte vorab digital verfügbar sein und – ohne Umweg über das Zentrallager – direkt aus Asien an die Kunden geliefert werden. Ziel ist es, schneller auf Trends zu reagieren und die Sortimente flexibler zu steuern.

Schwieriges Umfeld für den Neustart

Depot kämpft nicht nur mit internen Problemen, sondern auch mit einem schwierigen Marktumfeld. Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten trifft die Deko- und Geschenkartikelbranche besonders hart. Hinzu kommt eine wachsende Konkurrenz durch asiatische Billighändler, die mit aggressiven Preisen Marktanteile gewinnen. Günstigere Wettbewerber wie Action und Online-Anbieter wie Temu gewinnen aktuell weiter Marktanteile, während klassische Händler wie Kodi oder Depot ins Straucheln geraten.

Nach mehreren erfolgreichen Jahren hatte Depot zuletzt zunehmend mit Rückschlägen zu kämpfen. Der nun eingeleitete Neuanfang wird als letzter Versuch gesehen, das Unternehmen auf neue Füße zu stellen. Ob der Kurs aufgeht, bleibt angesichts der Marktlage offen.

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