Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist weiterhin deutlich erhöht. Im Februar 2025 meldeten die Amtsgerichte 2 068 Insolvenzen von Unternehmen – ein Anstieg von 15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch die Forderungen der Gläubiger haben sich mehr als verdoppelt und summierten sich auf rund 9 Milliarden Euro (Februar 2024: 4,1 Milliarden Euro).
Verbraucherinsolvenzen mit leichter Zunahme
Im Bereich der Verbraucherinsolvenzen zeigt sich ebenfalls ein Anstieg, wenn auch moderater. Im Februar 2025 wurden 6 075 solcher Verfahren registriert, was einem Plus von 4,8 Prozent gegenüber Februar 2024 entspricht.
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Verkehr und Lagerei mit den meisten Insolvenzen je Unternehmen
Besonders betroffen war der Wirtschaftsabschnitt „Verkehr und Lagerei“. Dort kamen im Februar auf 10 000 Unternehmen statistisch 10,0 Insolvenzen – mehr als in jeder anderen Branche. Ebenfalls überdurchschnittlich betroffen waren Zeitarbeitsfirmen und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (9,3 Insolvenzen je 10 000 Unternehmen) sowie das Gastgewerbe (9,0 je 10 000).
Regelinsolvenzen steigen im April leicht
Nach mehreren Monaten mit zweistelligen Zuwächsen hat sich die Dynamik bei den beantragten Regelinsolvenzen zuletzt etwas abgeschwächt. Im April 2025 verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Anstieg um 3,3 Prozent im Vergleich zum April 2024. Schon im März hatte sich das Plus mit 5,7 Prozent auf ein einstelliges Niveau abgeschwächt. Die Zahlen basieren auf vorläufigen Daten, die aus den öffentlichen Bekanntmachungen der Amtsgerichte gewonnen wurden.
Methodische Hinweise
Die Insolvenzstatistik umfasst nur Fälle, bei denen ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder mangels Masse abgewiesen wurde. Die vorläufigen Monatswerte – etwa zu den Regelinsolvenzen im April – gelten als experimentelle Daten, da sie noch nicht endgültig geprüft sind. Zudem fließen Anträge erst nach einem gerichtlichen Beschluss in die Statistik ein; der tatsächliche Insolvenzantrag liegt meist rund drei Monate früher.