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Familienunternehmen: Wunsch-Arbeitgeber mit Imageproblem

Ein Team, das mit mehreren Händen einschlägt
Foto: Fauxels / Pexels

Key takeaways

Familienunternehmen sind für viele Deutsche der bevorzugte Arbeitgeber – vor allem bei der jungen Generation. Gleichzeitig werden sie wirtschaftlich deutlich unterschätzt. Eine neue PwC-Studie zeigt: Das Image klafft weit hinter der Realität zurück. Besonders beim Thema Sichtbarkeit müssen eigentümergeführte Betriebe aufholen.

Lesezeit ca. 2 Minuten

In Deutschland genießen Familienunternehmen hohes Ansehen als Arbeitgeber – gleichzeitig werden sie in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung unterschätzt. Während Konzerne in puncto wirtschaftlicher Stärke, Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit als klar überlegen gelten, entscheiden sich 35 Prozent der Bevölkerung und 39 Prozent der jungen Generation dennoch bevorzugt für eine Karriere in einem familiengeführten Betrieb. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von PwC Deutschland unter 2.000 Befragten.

Beliebte Arbeitgeber trotz wirtschaftlicher Skepsis

Die Umfrageergebnisse zeigen ein ambivalentes Bild: Zwar schätzen viele Menschen die stabilen Strukturen, das Vertrauen und die langfristige Orientierung von Familienunternehmen – besonders in unsicheren Zeiten –, gleichzeitig schreiben sie diesen deutlich geringere wirtschaftliche Stärke zu als Konzernen. Nur 13 Prozent trauen familiengeführten Unternehmen wirtschaftliche Stabilität zu, während Konzerne auf 52 Prozent kommen. Auch bei Themen wie Krisenfestigkeit, Rendite oder internationale Wettbewerbsfähigkeit schneiden Familienunternehmen aus Sicht der Bevölkerung schlechter ab.

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Informationsdefizite über wirtschaftliche Bedeutung

„Viele wissen nicht, dass deutsche Familienunternehmen oft internationale Marktführer sind“, erklärt Uwe Rittmann, Leiter Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC Deutschland. Tatsächlich stellen sie über die Hälfte aller Arbeitsplätze und knapp 60 Prozent der Ausbildungsplätze in Deutschland. Diese Realität wird in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch kaum abgebildet – mit Folgen: Gerade im Wettbewerb um Fachkräfte kann ein mangelndes Image zur echten Herausforderung werden.

Bürokratie, Steuerlast und Unsicherheit belasten

Neben dem Imageproblem sehen die Befragten weitere Hürden für Familienunternehmen. Hohe bürokratische Anforderungen, eine übermäßige Steuerlast und lange Genehmigungsprozesse gelten als wesentliche Belastungsfaktoren. 84 Prozent der Befragten halten Familienunternehmen zudem für besonders anfällig, etwa bei Inhaberwechseln oder internen Streitigkeiten. Dennoch sprechen sich mehr als ein Drittel der Bürger für steuerliche Entlastungen aus – um Investitionen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Vertrauen trotz begrenzter Karrierechancen

Die Beliebtheit als Arbeitgeber bleibt davon unberührt. Familienunternehmen liegen im Ranking deutlich vor der öffentlichen Hand, Konzernen, Start-ups und NGOs. Ausschlaggebend dafür sind offenbar nicht monetäre Faktoren wie Gehalt oder Karrierechancen, sondern weiche Faktoren wie Sicherheit, Werteorientierung und Unabhängigkeit. Dennoch schwindet das Vertrauen leicht: Nur noch 56 Prozent halten Familienunternehmen für krisenfest, 2023 waren es noch 65 Prozent.

Image und Realität müssen sich annähern

Uwe Rittmann fordert eine aktivere Kommunikation: „Familienunternehmen müssen aus dem Schatten der Konzerne treten. Sie verfügen über enorme wirtschaftliche Stärke, eine hohe Eigenkapitalquote und eine besondere Resilienz – das muss sichtbarer werden.“ Gerade im Wettbewerb um Fachkräfte und Investoren sei ein professioneller Markenauftritt entscheidend.

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