Der Möbelriese IKEA, der vermehrt in Innenstadtlagen kleinere Studios eröffnet, erprobt derzeit in mehreren Ländern in Europa neue Lösungen, um den Transport von Einkäufen für Kunden in Städten flexibler und kostengünstiger zu gestalten. Statt klassischer Heimlieferung setzt das Unternehmen in mehreren europäischen Städten auf sogenannte „Do-It-Yourself“-Liefermodelle.
Mietbare Transportlösungen als Alternative zum Auto
In urbanen Gegenden besitzen viele Kunden kein eigenes Auto – das erschwert die Mitnahme sperriger Möbel. Um diesem Problem zu begegnen, testet IKEA in den Filialen Utrecht (Niederlande), Westbahnhof Wien (Österreich) und Gallerian Stockholm (Schweden) verschiedene mietbare Transportmittel.
Dazu gehören unter anderem Handwagen, vierrädrige Elektrofahrräder mit Stauraum, elektrische Lastenräder und Anhänger, die zu Fuß gezogen oder an ein Fahrrad gekoppelt werden können. Die Mietangebote stehen seit dem 1. April 2025 zur Verfügung und sollen es ermöglichen, Produkte wie BILLY-Regale oder MALM-Kommoden auch ohne Auto sicher nach Hause zu bringen.

Laut Alastair Morgan, Global Core Services Manager bei der Ingka Group, ist das Ziel dieser Maßnahme, mehr Kunden flexible, nachhaltige und bezahlbare Lösungen anzubieten: „Die klassische Heimlieferung ist nicht immer ideal. Unsere DIY-Modelle ermöglichen einfache Alternativen, die wir gemeinsam mit den Kunden umsetzen.“
Locker-Systeme für flexiblere Abholung
Ergänzend zum Mietmodell baut IKEA auch den Service mit Abholstationen deutlich aus. In Zusammenarbeit mit einem externen Partner entwickelt die Development and Innovation Network-Initiative – ein Zusammenschluss von Inter IKEA Group und Franchiseunternehmen – modulare Schließfachsysteme. Diese befinden sich derzeit testweise auf vier Supermarktparkplätzen im Vereinigten Königreich, zwei in Belgien und einem in den Niederlanden. Weitere Standorte sollen folgen.

Die Schließfächer ermöglichen eine 24/7-Abholung von Bestellungen – ideal für Kunden, die weiter entfernt von einem IKEA-Einrichtungshaus wohnen oder ihre Einkäufe mit dem Lebensmitteleinkauf kombinieren möchten. Seit dem Teststart im November 2024 zeigt sich eine hohe Kundenzufriedenheit.
Peter Ac, Head of Supply Chain Innovations bei Inter IKEA Group, sieht in der Strategie einen wichtigen Schritt: „Wir bringen IKEA näher zu den Menschen und ermöglichen ihnen mehr Flexibilität bei der Abholung. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Partnern zusammen, um neue Lösungen zu entwickeln, die den Alltag unserer Kunden erleichtern.“