Die Inflationsrate in Deutschland lag laut Destatis im April 2025 bei 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich die Teuerung im Vergleich zu den ersten Monaten des Jahres erneut leicht abgeschwächt. Ausschlaggebend war vor allem der deutliche Rückgang der Energiepreise, während Lebensmittel und Dienstleistungen weiterhin inflationstreibend wirkten.
Energiepreise stark rückläufig
Energieprodukte verbilligten sich im April um durchschnittlich 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – ein stärkerer Rückgang als in den Vormonaten. Besonders deutlich sanken die Preise für Kraftstoffe (-8,3 %), Heizöl (-12,8 %) sowie Strom (-2,5 %). Auch Brennholz und Pellets wurden günstiger. Einzige Ausnahme war Fernwärme, die minimal teurer wurde (+0,2 %).
Lebensmittel bleiben Preistreiber
Die Preise für Nahrungsmittel lagen 2,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Obwohl sich der Preisauftrieb gegenüber März leicht abschwächte, bleibt der Anstieg über dem allgemeinen Preisniveau. Obst (+6,0 %) und Gemüse (+5,6 %) verteuerten sich besonders stark. Deutlich moderater fiel die Teuerung bei Fleisch (+1,3 %) und Brot (+0,7 %) aus.
Dienstleistungen treiben Kerninflation
Die Preise für Dienstleistungen stiegen im Jahresvergleich um 3,9 Prozent. Besonders hohe Preisaufschläge wurden bei Flugreisen (+19,1 %), Pflegeleistungen (+9,4 %), Versicherungen (+8,9 %) und Paketdiensten (+8,2 %) gemessen. Die Nettokaltmieten legten um 2,1 Prozent zu und blieben damit im Durchschnitt der Gesamtinflation. Telekommunikationsdienste waren eine der wenigen Dienstleistungen mit Preisrückgang (-1,2 %).
Warenpreise stabilisieren sich
Waren verteuerten sich gegenüber dem Vorjahr nur leicht um 0,5 Prozent. Preiszuwächse gab es vor allem bei alkoholfreien Getränken (+6,2 %), Tabak (+4,6 %) und Kraftwagen (+3,5 %), während Technikprodukte wie Smartphones (-8,1 %) und Computer (-5,4 %) günstiger wurden.
Inflationsrate ohne Energie und Lebensmittel bei 2,9 Prozent
Die sogenannte Kerninflation – also die Preisentwicklung ohne die volatilen Kategorien Energie und Nahrungsmittel – lag im April bei 2,9 Prozent. Sie bleibt damit seit über einem Jahr oberhalb der allgemeinen Inflationsrate und unterstreicht den strukturellen Preisauftrieb bei Dienstleistungen und langlebigen Konsumgütern.
Entwicklung gegenüber dem Vormonat
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im April um 0,4 Prozent. Zu den Haupttreibern gehörten saisonbedingt Flugreisen (+21,0 %), Pauschalreisen (+5,5 %) und Gemüse (+3,0 %). Energie wurde hingegen um 0,6 Prozent günstiger.