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Verpackung im Online-Modehandel: Trend zu Plastik trotz wachsender Kritik

Laut einer aktuellen Analyse wird der Verbrauch von Kunststoffverpackungen im deutschen Online-Fashionhandel bis 2030 um 42 Prozent steigen. Obwohl 75 Prozent der Verbraucher Alternativen bevorzugen, bleiben Recyclingquoten niedrig und nachhaltige Lösungen bislang eine Herausforderung.

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Frau mit Plastiktuete vor dem Kopf
Foto: Anna Shvets / Pexels
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Eine neue Marktanalyse und Verbraucherbefragung im Auftrag von DS Smith zeigt, dass der Einsatz von Kunststoffverpackungen im deutschen Online-Fashionhandel weiter deutlich ansteigt. Obwohl sich 75 Prozent der deutschen Verbraucher ein Ende von Plastikverpackungen wünschen, verschickten Online-Modehändler allein 2024 rund 791 Millionen Kunststoffversandtaschen – mehr als zwei Millionen täglich. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit hinter Großbritannien auf dem zweiten Platz.

Trotz der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Alternativen prognostiziert eine Studie von Development Economics, dass die Menge an sekundären Kunststoffverpackungen bis 2030 um 42 Prozent zunehmen wird. Das würde insgesamt 5,8 Milliarden Versandverpackungen bedeuten. Im stationären Handel dagegen ist der Einsatz von Einwegplastiktüten bereits seit 2022 stark eingeschränkt.

Verbraucher setzen auf Papierverpackungen

Die Studie offenbart, dass 69 Prozent der Konsumenten ihre Onlinebestellungen lieber in Papier- oder Wellpappeverpackungen erhalten würden. Fast die Hälfte der Befragten empfindet beim Erhalt von Kunststoffverpackungen ein schlechtes Gewissen. Die Bereitschaft, für nachhaltige Verpackungen mehr zu bezahlen, ist ebenfalls hoch: 38 Prozent würden einen Aufpreis akzeptieren.

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Recycelbarkeit bleibt eine Herausforderung

Nach Angaben von DS Smith wurden 2024 in Deutschland nur etwa 9 Prozent der Kunststoffversandtaschen recycelt oder wiederverwendet. Die übrigen 91 Prozent endeten auf Deponien oder in der Müllverbrennung. Ohne eine deutliche Erhöhung der Recyclingquoten könnten bis 2030 jährlich mehr als 985 Millionen Verpackungen auf diese Weise entsorgt werden.

Erfolgreiche Beispiele und Appelle an die Politik

Einige Händler zeigen, dass Alternativen möglich sind. Zalando beispielsweise setzt seit 2020 auf Papierverpackungen aus Recyclingmaterialien und FSC-zertifizierten Frischfasern. Laut David Fischer, Director Logistics Sustainability and Packaging bei Zalando, stieg die Kundenzufriedenheit mit den neuen Verpackungen innerhalb eines Jahres um 16 Prozentpunkte.

DS Smith fordert neben den Händlern auch die Politik zu mehr Engagement auf. Managing Director Uwe Väth betont, dass gesetzliche Vorgaben, wie etwa die europäische Verpackungsverordnung (PPWR), ein Umdenken fördern und gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen könnten. Nur durch konsequentes Handeln aller Beteiligten lasse sich der wachsende Plastikverbrauch im E-Commerce nachhaltig eindämmen.

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