Die chinesische E-Commerce-Plattform Pinduoduo, wie Temu ein Unternehmen der PDD Holdings, hat beschlossen, auf Beschwerden von Verkäufern zu reagieren und Teile der erhobenen Servicegebühren zurückzuerstatten. Dies geschieht im Zuge eines 1,4 Milliarden US-Dollar schweren Verzichts auf Gebühren, den das Unternehmen kürzlich bekannt gab, wie die South China Morning Post berichtet. Händler hatten sich zuvor über die Nicht-Rückerstattung von Gebühren bei stornierten Bestellungen beschwert.
Die Rückerstattung erfolgt nun für Verkäufer, die an bestimmten Werbekampagnen teilgenommen haben. Zudem hat Pinduoduo das Gebührenmodell angepasst, sodass dieselben Gebühren unabhängig davon anfallen, ob der Kunde sofort bezahlt oder die Option „Jetzt kaufen, später zahlen“ wählt. Diese Maßnahme wurde erstmals von der chinesischen Nachrichtenplattform Ebrun gemeldet.
Laut Chen Lei, Co-CEO von PDD Holdings, plant Pinduoduo, im kommenden Jahr Transaktionsgebühren in Höhe von 10 Milliarden Yuan für ausgewählte „hochwertige“ Händler zu erlassen. Dieser Schritt zeigt die Bereitschaft des Unternehmens, kurzfristige Verluste hinzunehmen, um langfristig das Händlernetzwerk zu stärken und die Position im Markt zu festigen. Die Ankündigung sorgte jedoch bereits für Unruhe bei Investoren, da der Aktienkurs von Pinduoduo nach Bekanntgabe sank.
Neben den internen Überlegungen könnte auch die neue Regulierungslandschaft in China eine Rolle gespielt haben. Zum 1. September 2024 traten neue Wettbewerbsvorschriften für den Internetsektor in Kraft, die darauf abzielen, fairere Marktbedingungen im E-Commerce zu schaffen. Pinduoduo’s Maßnahmen könnten daher auch als Anpassung an diese neuen Regeln verstanden werden, um Konflikte mit den Behörden zu vermeiden und die Compliance zu sichern.