Primark hat seinen vierten Bericht zu Nachhaltigkeit und Ethik veröffentlicht und zeigt damit Fortschritte in mehreren Bereichen seiner „Primark Cares“-Strategie sowie im Ethical Trade Programm. Insbesondere beim Einsatz nachhaltiger Materialien, bei Kreislaufprinzipien im Design und der Reduktion von Emissionen konnte der Textilriese eigene Ziele weiter ausbauen.
Mehr nachhaltige Fasern und zirkuläre Produkte
Laut dem Bericht bestehen inzwischen 74 Prozent der Kleidungsstücke aus recycelten oder nachhaltig beschafften Fasern – im Vorjahr waren es noch 66 Prozent. Knapp 40 Prozent enthalten Recyclingfasern, und mehr als die Hälfte der Baumwolle stammt aus nachhaltigen Quellen, darunter das firmeneigene Primark Cotton Project.
Auch beim zirkulären Design gibt es Fortschritte: 5 Prozent aller Produkte – insbesondere 20 Prozent aller Jerseyartikel und 8 Prozent der Denimprodukte – wurden so gestaltet, dass sie einfacher recycelbar sind. Primark achtet bei neu entwickelten Jeans etwa darauf, auf Metallnieten oder Elastan zu verzichten, um die Wiederverwertung zu erleichtern.
Eine erstmals erhobene Testreihe zur Haltbarkeit zeigt, dass 77 Prozent der getesteten Denim- und Jerseyartikel sowie 69 Prozent der Socken die höchste Qualitätsstufe bei 45 Waschgängen erreichen. Diese Daten fließen auch in politische Debatten zur Produktlebensdauer ein, etwa im Kontext neuer EU-Vorgaben zu Reparaturpflichten.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Klimaziele, Lieferkette und soziale Wirkung
Im Vergleich zu 2019 konnte Primark die Gesamtemissionen um 5,7 Prozent senken. Besonders auffällig: Die Scope-1- und Scope-2-Emissionen gingen um 71 Prozent zurück, Scope 3 um 4 Prozent. Ein Fünftel der Seefracht wird bereits mit Biokraftstoff-Mischungen transportiert, fast alle Landtransporte erfolgen mit CO2-reduzierten Fahrzeugen.
Auch die Lieferkette wurde transparenter gestaltet: Sämtliche Bekleidungs-, Textil- und Schuhlieferanten sind nun Teil des Rückverfolgbarkeitsprogramms. Zusätzlich sind fast 100 Fabriken in Bangladesch, China und Indien in ein Ressourceneffizienzprogramm eingebunden, das Energie-, Wasser- und Chemikalieneinsparungen anstrebt.
Im sozialen Bereich wurden mehrere Initiativen gestartet: 35.000 Sehtests in Zulieferbetrieben führten zur Ausgabe von 13.000 Brillen, und ein Beschwerdesystem für Beschäftigte wurde auf die meisten Produktionsländer ausgeweitet. Zudem engagiert sich Primark mit Spenden in Millionenhöhe für Wohltätigkeitsorganisationen und hat inklusive Produktlinien wie eine 49-teilige adaptive Kollektion eingeführt.
Lynne Walker, Direktorin von Primark Cares, betonte, dass Nachhaltigkeit kein Gegensatz zu günstiger Mode sein müsse. Der Bericht belege, dass Fortschritt möglich sei, wenn Unternehmen ihre Reichweite für positive Veränderungen nutzen. Für das kommende Jahr kündigte das Unternehmen eine Überarbeitung seiner Nachhaltigkeitsstrategie an, um sich an neue gesetzliche Rahmenbedingungen und Kundenerwartungen anzupassen.



