Amazon investiert bis Ende 2025 mehr als 700 Millionen Euro in neue Technologien für seine europäischen Verteilzentren, wie das Unternehmen in einem Blog-Beitrag detailliert. Ziel ist es, sowohl die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern als auch die Effizienz der Paketzustellung zu erhöhen.
Fokus auf Automatisierung und Ergonomie
Obwohl Verteilzentren die kleinsten Einheiten im Logistiknetzwerk von Amazon darstellen, erfüllen sie eine zentrale Funktion: Sie bereiten täglich tausende Pakete für die Zustellung in der Region vor. Rund 40 Prozesse laufen dabei ab – vom Sortieren bis zur Übergabe an Zustellpartner. Seit 2021 wird in technologische Neuerungen investiert, die physisch belastende Tätigkeiten automatisieren und zugleich die Prozessqualität steigern sollen.
Mit der zunehmenden Automatisierung setzt Amazon auf eine Reihe innovativer Technologien. Dazu gehört etwa die sogenannte Kippvorrichtung, die das manuelle Entladen von Paketen ersetzt, sowie das „Echelon“-System in Kombination mit einem Sechsseitenscanner, das den Paketfluss steuert und automatisch Daten erfasst. Weitere Systeme wie „Agility“ und „Matrix“ unterstützen eine intelligente Paketsortierung, während „ZancaSort“ und die „Vision Assisted Sort Station“ (VASS) die Ergonomie am Arbeitsplatz verbessern.

Amazon unaufhaltsam
Entwicklungszentrum als Testumgebung
Ein zentrales Element der Innovationsstrategie ist das Entwicklungszentrum für die letzte Meile in Dortmund. Dort wird das Konzept des „Verteilzentrums der Zukunft“ getestet, das 2026 erstmals in Europa in Betrieb genommen werden soll. Die dort erprobten Technologien sollen europaweit zum Einsatz kommen und langfristig neue Standards in der Paketzustellung setzen.
Mehr Technik, mehr Jobs
Die Einführung neuer Technologien geht nicht mit einem Arbeitsplatzabbau einher. Im Gegenteil: Amazon hat seit Beginn der Automatisierungsmaßnahmen weltweit hunderttausende Logistikmitarbeitende eingestellt. In Europa haben allein 2024 über 20.000 Mitarbeitende neue Qualifikationen im Bereich Automatisierung und KI erworben. Amazon übernimmt dabei die Kosten für Weiterbildungen in staatlich anerkannten Kursen.
Auch der technische Bereich wächst: Die Zahl der Beschäftigten in Wartung und Technik stieg innerhalb von zwei Jahren um mehr als 50 Prozent. Etwa 30 Prozent der Teilnehmenden der Amazon-Fortbildungsprogramme in Europa fokussieren sich auf den Ausbau technischer Fähigkeiten – damit ist dies der beliebteste Karrierepfad im Unternehmen.