Die thailändische Central Group hat den vollständigen Besitz des operativen Geschäfts der Schweizer Warenhauskette Globus übernommen. Wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) unter Berufung auf Insider berichtet, ist die Übernahme nach der Insolvenz der Signa-Gruppe von René Benko abgeschlossen. Die Central Group, die bereits 50 Prozent der Anteile hielt, sicherte sich nun auch die restlichen Anteile, die zuvor der Signa-Gruppe gehörten. Damit übernimmt das Unternehmen der reichsten Familie Thailands die vollständige Kontrolle über Globus.
Unklar bleibt laut NZZ jedoch, was mit den fünf strategisch wichtigen Immobilien in Zürich, Basel und Bern geschehen wird. Diese Liegenschaften befinden sich bislang zu gleichen Teilen im Besitz von Signa und Central. Besonders das Globus-Gebäude an der Zürcher Bahnhofstrasse, das als Herzstück der Warenhauskette gilt, weckt großes Interesse. Bereits im Juli hatte der Sanierungsverwalter der Signa Prime berichtet, dass Central eine vollständige Übernahme dieser Liegenschaft anstrebt.
Für den Betrieb der Warenhäuser ist der Besitz der Immobilien jedoch nicht zwingend erforderlich. Wie auch an anderen Standorten könnte Central langfristige Mietverträge abschließen und die Immobilien eventuell an Dritte veräußern. Der Wert der Immobilien übertrifft den des operativen Geschäfts deutlich, wie schon beim Kauf von Globus vor fünf Jahren durch Central und Signa. Damals wurde ein Großteil des Kaufpreises für die Liegenschaften aufgebracht, während das operative Geschäft nur einen Bruchteil des Werts ausmachte.
Mit dem Abschluss der Globus-Übernahme nähert sich die Verwertung der Warenhausbeteiligungen der insolventen Signa-Gruppe ihrem Ende. Central hat bereits die KaDeWe-Gruppe übernommen und könnte als nächstes den britischen Luxuswarenhauskonzern Selfridges ins Visier nehmen.