Der chinesische E-Commerce-Konzern JD.com hat im ersten Quartal 2025 deutlich zugelegt. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 15,8 Prozent auf 301,1 Milliarden RMB (ca. 41,5 Milliarden Euro). Auch der operative Gewinn legte kräftig zu – um 36,8 Prozent auf 10,5 Milliarden RMB (ca. 1,5 Milliarden Euro). Die operative Marge verbesserte sich von 3,0 auf 3,5 Prozent.
Gewinnplus durch stabile Kernbereiche
Das Nettoergebnis wuchs auf 10,9 Milliarden RMB (ca. 1,5 Milliarden Euro), ein Anstieg von über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Non-GAAP-Zahlen, die Sondereffekte ausklammern, zeigen mit einem Nettogewinn von 12,8 Milliarden RMB (ca. 1,8 Milliarden Euro) ebenfalls ein starkes Bild. Die Plattform profitierte dabei sowohl von höheren Produkt- als auch von Serviceumsätzen, die jeweils im zweistelligen Bereich zulegten.
JD Retail bleibt Zugpferd
Die Sparte JD Retail bleibt mit einem Umsatzplus von 16,3 Prozent auf 263,8 Milliarden RMB (ca. 36,4 Milliarden Euro) das Herzstück des Konzerns. Die operative Marge verbesserte sich auf 4,9 Prozent. JD vertiefte strategische Partnerschaften mit Elektronikmarken wie Xiaomi und baute sein Modeangebot weiter aus. Zudem wurde ein neues Programm gestartet, um exportorientierte Waren im Inland zu vertreiben.
Neue Geschäftsfelder: Essenslieferung und Gesundheit
Mit dem Start eines eigenen Essenslieferdienstes im Februar dringt JD.com in ein neues Wachstumsfeld vor. Das Angebot soll Synergien mit dem Kerngeschäft schaffen, etwa durch eine dichtere Logistikstruktur. Auch JD Health expandiert weiter, unter anderem durch den Online-Start innovativer Medikamente internationaler Hersteller sowie den Ausbau von KI-basierten Gesundheitsdiensten.
Logistikgeschäft wird internationaler
Die Logistiktochter JD Logistics stärkte im ersten Quartal ihre internationale Präsenz. Mit einem neuen Luftfrachtweg zwischen Shenzhen und Bangkok, dem zweiten Lager in Warschau und einem neuen Hub in Hongkong erweitert das Unternehmen seine Kapazitäten für grenzüberschreitende Lieferungen und Expressdienste.
Hohe Investitionen, dennoch freier Cashflow
Trotz steigender Ausgaben, unter anderem für Forschung und Entwicklung (plus 14,6 Prozent), konnte JD.com die Profitabilität steigern. Der freie Cashflow sank im Quartalsvergleich zwar auf –21,6 Milliarden RMB (ca. –3 Milliarden Euro), doch im Zwölfmonatsvergleich blieb er mit 37,6 Milliarden RMB (ca. 5,2 Milliarden Euro) stabil positiv.
Soziale Verantwortung für Lieferfahrer
Ein Novum in China ist die Sozialversicherungspflicht für festangestellte Essenslieferfahrer, die JD.com seit März übernimmt. Auch Teilzeitkräfte erhalten Gesundheits- und Unfallversicherungen. Der Konzern beschäftigt im gesamten Ökosystem rund 700.000 Menschen und investierte dafür im vergangenen Jahr über 128 Milliarden RMB (ca. 17,7 Milliarden Euro).