Internetbetrug ist keine Randerscheinung mehr. Laut aktueller SCHUFA-Verbraucherumfrage ist bereits jeder vierte Verbraucher in Deutschland (24 Prozent) mindestens einmal Opfer eines Online-Betrugs geworden. Ebenso viele berichten von betroffenen Personen im persönlichen Umfeld. Besonders gravierend sind dabei die finanziellen Auswirkungen: 61 Prozent der Opfer erlitten einen messbaren Schaden.
In den meisten Fällen liegt dieser unter 1.000 Euro, doch rund 28 Prozent der Geschädigten berichten von Summen zwischen 1.000 und 10.000 Euro. Vier Prozent der Betroffenen meldeten sogar Schäden von über 10.000 Euro.
Identitätsdiebstahl ist besonders riskant
Ein erheblicher finanzieller Schaden entsteht vor allem durch Identitätsbetrug – also dann, wenn persönliche Daten von Dritten missbräuchlich verwendet werden. In dieser Gruppe berichten 11 Prozent der Befragten von Schäden über 10.000 Euro, weitere 44 Prozent von Verlusten zwischen 1.000 und 10.000 Euro. Der Anteil dieser hohen Schadenssummen liegt deutlich über dem Durchschnitt aller Betrugsfälle.
SCHUFA-Bereichsleiterin Josephine Ackerman warnt daher: „Identitätsdiebstahl ist im digitalen Zeitalter zu einem allgegenwärtigen Risiko geworden. Verbraucher sollten ihre Datensicherheit ernst nehmen.“
Fake-Shops häufigste Betrugsmasche
In den meisten Fällen findet der Betrug über Webseiten statt – 60 Prozent der Betroffenen geben dies an. E-Mails (26 Prozent) und Social-Media-Plattformen (22 Prozent) folgen mit deutlichem Abstand. Besonders häufig geraten Nutzer an Fake-Shops, die entweder gar keine oder nur mangelhafte Ware liefern. 37 Prozent der Betrugsopfer berichten von dieser Masche.
Scamming – also das Erschleichen von Geld durch falsche Tatsachen – betrifft ein Viertel der Betroffenen. Beim Scamming sind die Schadenssummen tendenziell höher: Zehn Prozent der Geschädigten verloren mehr als 10.000 Euro. Abonnement-Fallen sind ebenfalls verbreitet, verursachen jedoch meist geringere Schäden.
Nur 40 Prozent erstatten Anzeige
Wie reagieren die Opfer? Lediglich 40 Prozent haben den Betrug zur Anzeige gebracht. Weitere häufige Maßnahmen sind das Ändern von Passwörtern (35 Prozent), Kontaktaufnahme mit Bank oder Online-Händler (je 32 Prozent) sowie eine Meldung bei der SCHUFA (9 Prozent). Doch ebenso viele unternehmen nichts – meist aus Unsicherheit, wie man reagieren soll.
Prävention durch sichere Passwörter und Aufklärung
Um sich vor Online-Betrug zu schützen, setzen Verbraucher vor allem auf sichere Passwörter (58 Prozent), regelmäßige Software-Updates (45 Prozent), Virenschutzprogramme (44 Prozent) und Zwei-Faktor-Authentifizierung (43 Prozent). Ein Drittel informiert sich gezielt über Betrugsmaschen – vor allem über Nachrichten, persönliche Kontakte und Mitteilungen von Unternehmen.
SCHUFA bietet Unterstützung für Betroffene
Die SCHUFA bietet mit dem „IdentChecker“ ein kostenloses Tool an, mit dem Nutzer prüfen können, ob ihre Daten im Internet oder im Darknet aufgetaucht sind. Darüber hinaus können sich Betroffene als Opfer von Identitätsbetrug registrieren lassen. Die Informationen werden im SCHUFA-Datenbestand hinterlegt und auch an Vertragspartner weitergegeben, um weiteren Missbrauch zu verhindern.