Der Einzelhandel in Deutschland verzeichnet deutliche Erfolge bei der Reduzierung von Plastiktüten. Der Handelsverband Deutschland (HDE) zieht eine durchweg positive Bilanz der freiwilligen Selbstverpflichtung, die bereits vor Inkrafttreten gesetzlicher Regelungen Wirkung zeigte. Ziel der Maßnahme war es, den Verbrauch dünner Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke zwischen 15 und 50 Mikrometern deutlich zu senken.
Handel setzt auf Wiederverwendbarkeit
Laut HDE-Geschäftsführerin Antje Gerstein habe die Branche frühzeitig Verantwortung übernommen und aktiv Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung eingeleitet. „Die Selbstverpflichtung war eine Erfolgsgeschichte“, betont Gerstein. Der Verbrauch von Plastiktüten sei stark zurückgegangen, Kunden griffen zunehmend zu robusteren, mehrfach verwendbaren Alternativen.
Neben den mittlerweile verbotenen dünnwandigen Tragetaschen – mit Ausnahme der leichten Obst- und Gemüsebeutel („Hemdchenbeutel“) – haben sich wiederverwendbare dickere Tüten sowie Stofftaschen etabliert. Viele Händler bieten zudem leicht recycelbare Verpackungslösungen an. Diese Angebote stoßen laut HDE auf große Akzeptanz bei den Kunden.
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Nachhaltigkeit bleibt im Fokus
Ein Rückgang von rund 80 Prozent bei den dünnwandigen Plastiktüten sei laut HDE ein klares Signal für die Wirksamkeit der Maßnahme. Die Branche wolle diesen Weg weitergehen und setze verstärkt auf nachhaltige und besser recycelbare Verpackungen. Herausforderungen bestünden zwar bei der Materialverfügbarkeit, dennoch bekenne sich der Handel weiterhin klar zu seiner Verantwortung.
Mit der freiwilligen Selbstverpflichtung habe der Handel laut Gerstein deutlich gemacht, dass Umweltschutz kein reines Lippenbekenntnis sei. Vielmehr arbeite man kontinuierlich daran, Prozesse und Produkte nachhaltiger zu gestalten – ein Ansatz, der auch künftig eine zentrale Rolle spielen soll.



