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ProSiebenSat.1 hat Verivox an die Moltiply Group veräußert und vereinfacht damit seine Konzernstruktur. Der Verkauf soll bis zu 292 Mio Euro einbringen und die Nettoverschuldung um über 250 Mio Euro senken.
ProSiebenSat.1 hat eine strategische Neuausrichtung seiner Konzernstruktur eingeleitet und in diesem Zuge die Vergleichsplattform Verivox an die italienische Moltiply Group verkauft. Der Verkauf basiert auf einem Eigenkapitalwert von 232 Mio Euro und beinhaltet eine zusätzliche, an Ertragsziele geknüpfte Earn-out-Komponente von bis zu 60 Mio Euro, wovon maximal 43 Mio Euro an ProSiebenSat.1 fließen könnten.
Der Deal wurde möglich durch eine parallele Vereinbarung mit General Atlantic: ProSiebenSat.1 übernimmt die Minderheitsanteile an der NuCom Group (ohne flaconi) sowie an der ParshipMeet Group, was den Weg für den Verkauf von Verivox freimachte. Beide Transaktionen sollen zur Vereinfachung der Konzernstruktur beitragen und gleichzeitig finanzielle Flexibilität schaffen.
Durch die Veräußerung von Verivox sowie erwartete Erlöse aus zwei weiteren Beteiligungsverkäufen aus dem SevenVentures-Portfolio wird sich die Nettoverschuldung des Konzerns um über 250 Mio Euro reduzieren. Der Pro-forma-Verschuldungsgrad soll im Geschäftsjahr 2024 bei etwas über 2,4x liegen – auch ohne Einberechnung der Earn-out-Komponente.
In Folge der Transaktionen passt ProSiebenSat.1 im Vergleich zu den bislang veröffentlichten Zahlen seinen Finanzausblick für das laufende Jahr an: Der Konzern rechnet nun mit einem Umsatz von rund 3,85 Mrd Euro (Vorjahr: 3,92 Mrd Euro) sowie einem adjusted EBITDA von 520 Mio Euro (Vorjahr: 557 Mio Euro). Auch der bereinigte Konzernüberschuss wird mit 215 Mio Euro leicht unter dem bisherigen Ausblick (225 Mio Euro) erwartet. Der angestrebte Verschuldungsgrad zum Jahresende liegt weiterhin zwischen 2,5x und 3,0x.
Die Anpassungen spiegeln laut ProSiebenSat.1 eine vorsichtige Einschätzung der wirtschaftlichen Lage wider. Gleichwohl will der Medienkonzern weiterhin in Wachstumsfelder wie digitales Entertainment und lokale Inhalte investieren. Die Trennung von Verivox ist ein weiterer Schritt zur Fokussierung auf das Kerngeschäft rund um Entertainment und Werbeerlöse.
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