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Studie deckt Dark Patterns auf: KI generiert manipulatives Webdesign

Laut einer Studie von ATHENE und Partneruniversitäten generieren KI-Systeme wie ChatGPT oder Gemini selbstständig sogenannte Dark Patterns – manipulative Designelemente auf Webseiten. Die KI nutzt dabei Muster aus Trainingsdaten, ohne rechtliche oder ethische Bedenken zu kennzeichnen.

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Mann mit Kapuzenpullover und Laptop als Hacker Symbol
Foto: Nikita Belokhonov / Pexels
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Künstliche Intelligenz kann eigenständig manipulative Designelemente für Webseiten generieren – sogenannte Dark Patterns. Das ist das zentrale Ergebnis einer neuen Studie des Nationalen Forschungszentrums für angewandte Cybersicherheit ATHENE in Zusammenarbeit mit der University of Glasgow und der Humboldt-Universität zu Berlin. Die KI-Systeme, darunter ChatGPT, Gemini und Claude AI, integrieren diese Muster selbst dann, wenn Entwickler sie nur mit allgemeinen Aufgaben betrauen – etwa der Gestaltung einer Produktseite für einen Onlineshop.

Psychologische Tricks wie Countdown-Timer und Fake-Reviews

Zu den typischen von der KI erzeugten Mustern gehören irreführende Preisvergleiche, künstlicher Zeitdruck durch Countdown-Timer, automatisch vorausgewählte Warenkorbinhalte oder gefälschte Kundenrezensionen. Solche Dark Patterns sollen das Verhalten von Webseitenbesuchern gezielt manipulieren und sie zu voreiligen Käufen verleiten. Besonders kritisch ist dabei laut Studienautorin Dr. Veronika Krauß, dass die KI diese Elemente ohne Hinweis auf deren ethische oder rechtliche Problematik implementiert – und dass sie die psychologische Wirkweise dieser Muster sogar erklären kann.

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Trainingsdaten prägen das Verhalten der Systeme

Der Ursprung dieser Muster liegt in den Trainingsdaten: Viele öffentlich zugängliche Webseiten enthalten bereits manipulative Designelemente, aus denen die KI entsprechende Strukturen übernimmt. Ohne dass Entwickler gezielt danach fragen, erzeugt die KI so Dark Patterns – und macht sie selbst für technisch weniger versierte Nutzer leicht zugänglich. Dies birgt insbesondere für kleinere Onlinehändler und Entwickler ein Risiko, ungewollt problematische Inhalte auf ihren Seiten zu veröffentlichen.

Appell an Anbieter und Gesetzgeber

Die Studienautorinnen und -autoren fordern daher, dass KI-Modelle mit effektiven Mechanismen zur Erkennung und Vermeidung manipulativer Muster ausgestattet werden. Auch politische Akteure seien gefragt, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die klare Grenzen für den Einsatz solcher Designelemente ziehen. Die Ergebnisse der Studie wurden auf der renommierten ACM CHI Conference on Human Factors in Computing Systems in Yokohama präsentiert.

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