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Chinas Regierung warnt Shein vor einer Produktionsverlagerung ins Ausland. Der Modekonzern hatte Standorte wie Vietnam ins Auge gefasst – doch neue US-Zölle verschärfen die Lage.
Die chinesische Regierung hat Berichten nach dem Fast-Fashion-Riesen Shein nahegelegt, seine Pläne zur Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland zu überdenken. Laut einer Meldung von Bloomberg soll das Handelsministerium aktiv interveniert haben, um Shein davon abzuhalten, Teile der Fertigung in Länder wie Vietnam zu verlagern. Hintergrund ist die zunehmende Sorge Pekings, seine Rolle als globales Produktionszentrum zu verlieren.
Die Empfehlung aus Peking folgt auf neue, drastische Zölle der US-Regierung unter Donald Trump. Ab dem 9. April steigen die zusätzlichen Einfuhrabgaben für chinesische Waren auf bis zu 104 Prozent. Dies ist Teil einer härteren Handelspolitik, mit der die USA auf chinesische Vergeltungsmaßnahmen reagieren wollen. Sollte China nicht einlenken, kündigte Trump weitere Zölle an – bis zu 50 Prozent zusätzlich.
Shein hatte bereits Sondierungsreisen zu potenziellen Produktionsstandorten außerhalb Chinas organisiert, unter anderem nach Vietnam. Diese Pläne wurden nun Berichten zufolge auf Eis gelegt. Die Maßnahme dürfte direkt mit dem politischen Druck aus Peking zusammenhängen. Neben Shein betrifft dies auch andere chinesische Hersteller, die nach Alternativen außerhalb der Volksrepublik suchen.
Neben Shein spürt auch der Konkurrent Temu die Folgen der US-Zölle. Hinzu kommt das geplante Auslaufen von Zollausnahmen für Kleinsendungen, was insbesondere den Versandhandel mit günstiger Mode verteuert. Dies könnte zu Preiserhöhungen für US-Verbraucher führen, die in letzter Zeit vermehrt auf Anbieter wie Shein oder Temu ausgewichen sind.
Der internationale Handelskonflikt verschärft sich – und zwingt Unternehmen wie Shein, ihre globale Strategie zu überdenken. Gleichzeitig zeigt die Reaktion Chinas, dass Peking seine industrielle Vormachtstellung nicht kampflos aufgeben will. Für Verbraucher und Unternehmen weltweit steigen damit die Unsicherheiten entlang der Lieferkette.
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