Amazon hat kürzlich eine Änderung für den Versand an Abholstationen und Schließfächer eingeführt, die vor allem für Nicht-Prime-Mitglieder relevant ist. Kunden, die einen Bestellwert unter 39 Euro haben, müssen nun eine Versandgebühr von 1,99 Euro zahlen, wenn sie ihre Bestellung an eine Abholstation liefern lassen. Dieser Betrag steigt für eine Lieferung nach Hause auf 2,99 Euro.
Diese Änderung wirkt sich je nach Produktkategorie unterschiedlich aus:
Standardversand
Für Medienprodukte, Amazon-Geräte sowie Mode und Sportbekleidung gilt:
- Kostenlos ab einem Bestellwert von 39 Euro
- 1,99 Euro bei Bestellungen unter 39 Euro an eine Abholstation
- 2,99 Euro bei Heimlieferung unter 39 Euro
Für alle anderen Produkte gelten ähnliche Regeln, jedoch mit leicht angepassten Versandkosten:
- Kostenlos ab 39 Euro
- 1,99 Euro für Abholstationen bei Bestellwert unter 39 Euro
- 3,99 Euro für Heimlieferung unter 39 Euro
Premiumversand
Für Medienprodukte, Amazon-Geräte sowie Mode und Sportbekleidung:
- Kostenlos oder 3,99 Euro pro Lieferung
Für alle anderen Produkte:
- Kostenlos oder 4,99 Euro pro Lieferung
- 3,99 Euro an Abholstationen
Same-Day-Lieferung
Lieferung noch am selben Tag:
- Kostenlos ab 20 Euro Bestellwert
- 4,99 Euro bei Bestellungen unter 20 Euro
- 9,99 Euro ohne Mindestbestellwert
Auswirkungen auf Seller: Was ist zu beachten?
Für Verkäufer stellt diese Änderung eine wichtige Anpassung dar, die ihre Preisstrategie beeinflussen kann. Hier einige Ansätze, wie man damit umgehen könnte:
- Preisstrategie anpassen: Artikel, die knapp unter dem Schwellenwert von 39 Euro liegen, könnten aufgerundet werden. Ein Preis von 38 Euro mag verlockend erscheinen, doch durch das Anheben auf 39 Euro könnten zusätzliche Versandkosten für den Kunden vermieden werden.
- Bundles anbieten: Ein effektiver Weg, den Mindestbestellwert zu erreichen, ist das Angebot von Produkt-Bundles oder Mehrfachpacks. Dies erhöht nicht nur den Warenkorbwert, sondern verbessert auch die Attraktivität des Angebots.
- Werbeaktionen nutzen: Rabattaktionen, die sich an den neuen Versandbedingungen orientieren, können ebenfalls helfen, den Bestellwert zu steigern und Kunden zu binden.
- Versandstrategie überdenken: Kostenfreier Versand kann in bestimmten Fällen die Konversionsrate erhöhen. Hier sollten Seller genau analysieren, ob der Verzicht auf Versandkosten langfristig profitabel sein könnte.
- Preisanpassungen bei FBM und FBA prüfen: Wer sowohl über das Fulfillment by Merchant (FBM) als auch über Fulfillment by Amazon (FBA) verkauft, sollte seine Preise in Anbetracht der neuen Versandregelungen überdenken. Dabei ist es wichtig, die Versandkosten beider Methoden genau zu vergleichen.
Fazit
Die neuen Mindestbestellwerte bei Amazon können Seller vor Herausforderungen stellen, bieten aber auch Chancen zur Optimierung der Verkaufsstrategie. Wer clever handelt, kann die neuen Versandgebühren sogar als Vorteil nutzen und seine Preise und Angebote gezielt anpassen, um den Bestellwert der Kunden zu steigern.
Unser Autor für Amazon Know-how, Updates und Tipps: Michael Frontzek (LinkedIn)