Immer mehr Verbraucher in Deutschland greifen beim Online-Shopping gezielt zu gebrauchten Produkten – vor allem, um Geld zu sparen und nachhaltiger zu konsumieren. Laut einer aktuellen Studie im Auftrag von Amazon haben die Deutschen im vergangenen Jahr 11,1 Milliarden Euro eingespart, indem sie auf den Kauf neuer Produkte verzichtet und stattdessen zu Second-Hand-Ware gegriffen haben.
Besonders beliebt sind Kleidung, kleine Haushaltsgeräte sowie Smartphones und Tablets. So haben 2024 über zwei Drittel der Verbraucher mindestens einmal gebrauchte Artikel online gekauft. Allein für Second-Hand-Produkte wurden in diesem Jahr rund 6,5 Milliarden Euro ausgegeben – mit weiter steigender Tendenz: Für 2025 wird ein Umsatz von 7 Milliarden Euro erwartet. Auch bei Amazon selbst wächst der Markt: In Europa lag der Second-Hand-Umsatz 2024 bei über 2 Milliarden Euro – ein Plus von 9 % im Vergleich zum Vorjahr.
Gründe für den Second-Hand-Trend
Das gestiegene Interesse ist nicht nur auf Sparpotenziale zurückzuführen. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass sie Second-Hand-Produkte aus ökologischen Gründen bevorzugen. Sie wollen Abfall vermeiden und Produkte länger im Umlauf halten. Auch ein wachsendes Bewusstsein für die Umwelt und steigende Lebenshaltungskosten spielen eine Rolle.
Zudem wird der Markt zunehmend vielfältiger. Neben klassischer Kleidung interessieren sich Verbraucher verstärkt für Technikartikel, Küchengeräte und generalüberholte Produkte. Bei Amazon selbst wiederum ragen mit Initiativen wie „Retourenkauf“ oder „Amazon Renewed“ zur Etablierung dieses Segments bei. Retourenkauf bietet unbenutzte, zurückgeschickte Produkte vergünstigt an, während über Renewed zertifizierte und geprüfte Gebrauchtware mit Garantie verkauft wird.
Amazon unaufhaltsam
Vertrauensfragen bremsen Wachstum
Trotz des positiven Trends gibt es nach wie vor Hürden beim Online-Kauf gebrauchter Ware. Etwa ein Drittel der Verbraucher äußert Bedenken hinsichtlich Produktzustand und Garantie. Viele wissen nicht, dass auch für gebrauchte Artikel eine gesetzliche Gewährleistung gilt. Entscheidend sind laut Studie klarere Produktbeschreibungen, transparente Angaben zum Zustand der Ware sowie vertrauenswürdige Händler.
Amazon will auf diese Unsicherheiten mit einem umfangreichen Kundenservice, garantierten Rückgaberechten und klar gekennzeichneten Second-Hand-Kategorien reagieren. Tipps für Käufer: auf seriöse Händler achten, Produktbeschreibungen genau lesen und sich über gesetzliche Gewährleistungen informieren.
Ein europäischer Markt im Aufbruch
Nicht nur in Deutschland zeigt sich dieser Wandel. In den größten europäischen Märkten – darunter Frankreich, Großbritannien und Italien – wurden 2024 insgesamt rund 37,7 Milliarden Euro durch den Kauf gebrauchter Artikel gespart. Über eine Milliarde Neuanschaffungen konnten so vermieden werden – ein deutliches Zeichen für den wachsenden Stellenwert von Kreislaufwirtschaft im Onlinehandel.