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Verordnung für entwaldungsfreie Produkte: Was Händler wissen müssen

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Wald in einer Kugel dargestellt
Foto: Arthur Ogleznev / Pexels
Die EU-Verordnung 2023/1115 verlangt von Unternehmen, entwaldungsfreie Lieferketten für bestimmte Rohstoffe sicherzustellen. Besonders Online-Händler müssen ihre Lieferketten anpassen, um Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten und Strafen zu vermeiden.
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Am 30. Dezember 2024 tritt die EU-Verordnung 2023/1115 zur Bereitstellung und zum Export von Rohstoffen und Produkten in Kraft, die mit Entwaldung und Waldschädigung verbunden sind. Die Verordnung zielt darauf ab, die globale Entwaldung zu bekämpfen, indem Produkte nur noch aus entwaldungsfreien Lieferketten stammen dürfen.

Für Amazon-Händler sowie Händler, die auf anderen Plattformen oder selbst vertreiben, bedeutet dies unter Umständen eine tiefgreifende Änderung ihrer Lieferketten und eine intensive Vorbereitung auf die neuen Anforderungen.

Was regelt die Verordnung?

Die EU-Verordnung verpflichtet Unternehmen, sicherzustellen, dass bestimmte Rohstoffe – darunter Rind, Soja, Palmöl, Holz, Kakao und Kaffee – aus nachhaltigen, entwaldungsfreien Quellen stammen. Für diese Produktkategorien müssen Händler künftig hohe Standards an Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Sorgfaltspflicht erfüllen.

Besonders Online-Händler auf Plattformen wie Amazon müssen sich dieser Herausforderung stellen. Produkte, die gegen die Vorschriften verstoßen, können mit hohen Strafen belegt werden, was die Einhaltung der Verordnung umso dringlicher macht.

Ist die Umsetzung realistisch?

Die zentrale Frage vieler Händler: Ist die Umsetzung dieser Verordnung überhaupt möglich? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  1. Lieferkettentransparenz: Viele Unternehmen verfügen nicht über vollständige Einblicke in ihre Lieferketten. Dies stellt eine enorme Hürde dar, da die Rückverfolgbarkeit der Produkte bis zu ihrem Ursprung, also den Rohstoffquellen, sichergestellt werden muss. Insbesondere bei Produkten wie Palmöl oder Kakao, die oft aus Regionen mit hohen Entwaldungsraten stammen, wird dies komplex.
  2. Kosten und Ressourcen: Die Überwachung entwaldungsfreier Lieferketten ist teuer und ressourcenintensiv. Unternehmen müssen in Systeme investieren, die den Ursprung ihrer Produkte transparent darstellen können. Für kleinere Händler könnte dies existenzbedrohend sein.
  3. Kooperation mit Lieferanten: Viele Händler werden von der Kooperation ihrer Lieferanten abhängig sein. Besonders in Ländern mit geringer Regulierung oder schwacher Gesetzesdurchsetzung können sich Herausforderungen ergeben. Hier werden Unternehmen verstärkt auf Zertifikate und externe Prüfungen setzen müssen.

Chancen für nachhaltige Händler

Trotz der Herausforderungen birgt die Verordnung auch Chancen: Händler, die frühzeitig auf nachhaltige Produkte umstellen und ihre Lieferketten anpassen, können sich gegenüber der Konkurrenz abheben und neue Kundengruppen erschließen. Nachhaltigkeit wird ein zunehmend wichtiges Verkaufsargument, und die Erfüllung der Verordnung könnte als Qualitätssiegel wahrgenommen werden.

Was sollten Händler tun?

  1. Lieferkette überprüfen: Es ist unerlässlich, eine vollständige Transparenz entlang der Lieferkette zu schaffen. Dies kann durch Audits, Zertifikate oder direkte Kooperationen mit Lieferanten erfolgen.
  2. Zertifizierungen nutzen: Nachhaltigkeitszertifikate wie FSC (für Holz) oder RSPO (für Palmöl) können helfen, die Einhaltung der Verordnung nachzuweisen.
  3. Systeme zur Rückverfolgbarkeit implementieren: Digitale Tools zur Rückverfolgung von Rohstoffen werden immer wichtiger. Unternehmen sollten in Softwarelösungen investieren, die eine lückenlose Dokumentation ermöglichen.

Fazit

Die Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Die strengen Vorschriften erfordern erhebliche Investitionen in Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Doch wer frühzeitig handelt, kann sich nicht nur auf die rechtlichen Anforderungen vorbereiten, sondern auch Marktchancen nutzen und das Vertrauen seiner Kunden stärken.


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