Meta geht einen neuen interessanten Schritt, um Bedenken europäischer Regulierungsbehörden zu adressieren: Der Konzern wird künftig eBay-Listings auf seiner Plattform Facebook Marketplace anzeigen. Damit reagiert Meta auf die Vorwürfe der Europäischen Kommission (EK), die dem Unternehmen im November 2024 eine Strafe in Höhe von 798 Millionen Euro auferlegt hatte.
Der Kern der Kritik der Europäischen Kommission damals: Facebook Marketplace habe durch die enge Verknüpfung mit dem sozialen Netzwerk Facebook unfaire Wettbewerbsvorteile erhalten. Insbesondere wurde bemängelt, dass Meta Daten über konkurrierende Anbieter auf Facebook nutzen könnte, um diese Vorteile weiter auszubauen.
Zusätzlich warf die EU-Kommission Meta vor, unzulässigen Druck auf Anbieter von Kleinanzeigendiensten auszuüben, die Werbung auf Facebook und Instagram schalten. Meta soll Werbedaten dieser Anbieter gezielt nutzen, um dem eigenen Facebook Marketplace Vorteile zu verschaffen und konkurrierende Dienste zu benachteiligen. Diese Praxis verstößt laut EU-Kommission gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV), der den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung untersagt.
Neben der Geldstrafe verpflichtete die EU-Kommission deshalb Meta, diese Verhaltensweisen einzustellen und ähnliche Praktiken in Zukunft zu unterlassen. Die Öffnung für eBay-Angebote für den Facebook-Marktplatz scheint nun die erste große Reaktion zu sein.
Start in Deutschland, Frankreich und USA
Laut einem Bericht von Bloomberg wird die Integration zunächst in Deutschland und Frankreich getestet, zwei der größten europäischen Märkte für Online-Kleinanzeigen. Überraschenderweise soll der Test jedoch offenbar auch in den USA stattfinden, wo europäische Regulierungen keine Gültigkeit haben. Kunden des Facebook Marketplace können über die neue Funktion direkt auf eBay-Angebote zugreifen und werden für die Abwicklung der Transaktion auf die Plattform von eBay weitergeleitet.
Meta hatte zuvor angekündigt, gegen die Strafe der EK Einspruch einzulegen. Parallel dazu scheint der Konzern jedoch an einer Lösung zu arbeiten, die mögliche regulatorische Konflikte entschärfen könnte. Ob diese Maßnahme ausreicht, um den Vorwurf unfairer Handelspraktiken zu entkräften, bleibt abzuwarten.