ANZEIGE

ANZEIGE

Brüssel rügt Shein: Verstöße gegen EU-Verbraucherrechte angeprangert

Smartphone mit großem Shein-Logo
Foto: Markus Mainka / Shutterstock

Key takeaways

Die EU-Kommission und nationale Verbraucherschützer werfen SHEIN gezielte Verbrauchertäuschung vor. Nach einer koordinierten Untersuchung fordern sie mehr Transparenz, faire Preisangaben und korrekte Informationen zu Rückgaben. SHEIN drohen Sanktionen, sollte das Unternehmen nicht binnen eines Monats nachbessern.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Nach einer umfassenden Untersuchung hat die Europäische Kommission gemeinsam mit nationalen Verbraucherschutzbehörden SHEIN zur Einhaltung des EU-Verbraucherrechts aufgefordert. Im Rahmen einer koordinierten Aktion des Netzwerks für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC) wurde dem chinesischen Online-Händler eine Reihe problematischer Geschäftspraktiken vorgeworfen.

Irreführung und Druck beim Kauf

Laut der Untersuchung setzt SHEIN auf Methoden, die Verbraucher in ihrer Entscheidungsfreiheit einschränken. Dazu zählen vermeintliche Preisnachlässe, die sich nicht auf reale Vergleichspreise stützen, sowie künstlich erzeugter Zeitdruck, etwa durch angedeutete Angebotsfristen. Auch wurden Rückgabe- und Erstattungsbedingungen unvollständig oder falsch kommuniziert, was Verbraucher in die Irre führen kann.

Besonders kritisch sehen die Behörden auch Nachhaltigkeitsaussagen, die sich als irreführend oder unbelegt herausgestellt haben. Auch Produktetiketten suggerierten mitunter besondere Eigenschaften, obwohl diese gesetzlich vorgeschrieben sind. Zudem fehlt es an einer einfachen Kontaktmöglichkeit für Verbraucher, was Beschwerden erschwert.

Weitere Prüfungen laufen

Das CPC-Netzwerk fordert von SHEIN zusätzliche Informationen, um zu prüfen, ob Produktrankings und Bewertungen korrekt dargestellt und vertragliche Verpflichtungen mit Drittanbietern transparent offengelegt werden. Dabei geht es auch um die Abgrenzung von Verbraucherrechten, wenn es sich nicht um unternehmerische Drittverkäufer handelt.

DSA-Verfahren ergänzt Verbraucherschutz-Maßnahmen

Die Maßnahmen der Verbraucherschutzbehörden werden durch laufende Untersuchungen der EU-Kommission im Rahmen des Gesetzes über digitale Dienste (DSA) flankiert. SHEIN gilt seit April 2024 als sehr große Online-Plattform (VLOP) und unterliegt seither besonders strengen Regeln. Dabei werden auch systemische Risiken wie der Umgang mit illegalen Inhalten und die Transparenz von Empfehlungssystemen untersucht.

Frist für Stellungnahme läuft

SHEIN hat nun einen Monat Zeit, um zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen und Abhilfevorschläge zu machen. Sollte keine Einigung erzielt werden, können nationale Behörden Sanktionen verhängen – bis hin zu Geldstrafen basierend auf dem jeweiligen Umsatz in den betroffenen Ländern.

Die Aktion gegen SHEIN ist Teil einer umfassenden EU-Strategie für mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit im E-Commerce. Auch andere Verfahren – etwa durch die italienische Wettbewerbsbehörde – laufen parallel. Ziel ist es, ein verlässliches und faires digitales Umfeld für Verbraucher zu schaffen.

Ähnliche Artikel

ANZEIGE

Must-read

Online-Shop Optimierung
Wer als Shop-Betreiber, E-Commerce Manager oder Gründer einer E-Commerce-Marke erfolgreich werden möchte, muss drei grundsätzliche Faktoren, Verkaufspsychologie, Außendarstellung und Design sowie Nutzererlebnis, verinnerlichen.

Sponsored

Sponsored