Google hat neben den wegweisenden AI-Innovationen auf der Entwicklerkonferenz I/O auf seiner diesjährigen Marketing Live 2025 zentrale Neuerungen präsentiert, die das Suchmaschinenunternehmen für Händler, Werbetreibende und Plattformbetreiber gleichermaßen relevant machen. Neben Fortschritten in der generativen KI stand besonders die Weiterentwicklung des Shopping- und Werbeökosystems im Mittelpunkt.
Mehr KI für Suche und Werbung
Besonders im Bereich der Google Suche bringt das Unternehmen generative KI-Funktionen in breiterem Maßstab in die USA und kündigt eine baldige Ausweitung in weitere Märkte an. Durch „AI Overviews“ sollen Nutzer künftig direkt Zusammenfassungen zu Suchanfragen erhalten – mit Quellen, aber ohne Klickzwang. Das verändert die Customer Journey grundlegend. Für Händler bedeutet das: Produktinformationen müssen präziser, strukturierter und KI-lesbar sein.
Neue Shopping-Formate und Produktfeeds
Für den E-Commerce bringt Google neue Formate wie „Virtual Try-On“ für Mode oder KI-generierte Produktbilder, die aus einem einzigen Referenzbild mehrere Varianten erzeugen können. Mit dem neuen Product Studio lassen sich so aus einem simplen Bild ganze Produktwelten erzeugen – mit thematisch passenden Hintergründen oder saisonalen Anpassungen. Ziel ist es, Kreativität zu skalieren und mehr Conversion-Potenzial aus Bildern zu holen.
Ein weiteres neues Feature: eine KI-gestützte Empfehlung zur Auswahl optimaler Produktbilder in Feeds. Google verspricht, dass dies zu höheren Klickraten führen kann. Händler, die auf Googles Merchant Center setzen, profitieren automatisch von den neuen Funktionen.
Performance Max bekommt neue Tools
Googles Kampagnenformat „Performance Max“ wird mit Insights aus Demand-Forecasting aufgewertet. Außerdem gibt es neue Zielvorhaben, etwa für Neukundengewinnung oder Bestandskundenbindung. Damit rückt die Automatisierung weiter in den Vordergrund, jedoch mit höherer Steuerungstiefe.
Die ebenfalls vorgestellte Funktion „Profitoptimierung“ soll Kampagnen künftig nicht mehr nur nach Umsatz, sondern nach Rohertrag steuern. Voraussetzung dafür ist die Einbindung von Margendaten – ein Schritt, der besonders für den Handel mit knappen Margen bedeutsam sein kann.
YouTube und Discovery werden commerce-tauglich
Googles große Plattformen wie YouTube und der Discover-Feed werden zunehmend Shopping-fähig. Interaktive Anzeigenformate, klickbare Bilder und Produktempfehlungen auf Basis von Nutzerinteressen sollen die Konversionsraten steigern. Besonders für Retailer interessant: Shopping-Anzeigen können nun direkt in Shorts eingebettet werden.
Ein Highlight war auch die Erweiterung von „Shopping Ads“ auf neue Umfelder – etwa auf KI-generierte Inhalte. Damit schafft Google neue Touchpoints, an denen Produkte inszeniert und entdeckt werden können – ganz ohne explizite Produktsuche.
Fazit: Mehr Kontext, mehr Commerce
Google treibt mit der GML 2025 die Verschmelzung von Content, Commerce und KI weiter voran. Für den Einzelhandel eröffnen sich neue Wege der Kundenansprache, aber auch Herausforderungen hinsichtlich Datenqualität, Bildsprache und Budgetsteuerung.