Die weltweite SEO-Branche ist in Aufruhr, denn Google steht durch den zunehmenden Einsatz generativer KI vor einem tiefgreifenden Wandel seiner Suchergebnisse. Spätestens seit der Entwicklerkonferenz I/O, auf der Google ein breites KI-Update präsentierte, wird klar, dass sich die Suchmaschinenbranche im Umbruch befindet. Mit der Einführung von Funktionen wie „AI Overviews“, die mittlerweile auch in Deutschland vermehrt auftauchen, und dem neuen „AI Mode“ verändern sich die Spielregeln der Sichtbarkeit für Webseitenbetreiber spürbar. Nun hat Google im Developer-Forum erstmals konkrete Hinweise veröffentlicht, wie Inhalte auch in diesem neuen Umfeld erfolgreich performen können.
Relevanz schlägt Trick: Fokus auf einzigartige Inhalte
Im Zentrum aller Empfehlungen steht ein bewährtes Prinzip: Inhalte sollen in erster Linie für Menschen geschrieben sein – nicht für Maschinen. Google betont, dass besonders im KI-Modus Inhalte gefragt sind, die originell, hilfreich und nicht austauschbar sind. Wer also darauf setzt, Nutzerfragen umfassend und verständlich zu beantworten, erhöht seine Chancen auf Sichtbarkeit – auch in komplexeren, KI-generierten Suchpfaden.
Technische Zugänglichkeit bleibt Grundvoraussetzung
Auch wenn sich die Darstellung verändert, gelten die technischen Anforderungen unverändert: Inhalte müssen für den Googlebot crawl- und indexierbar sein. Dazu gehört etwa, dass die Seite einen HTTP-200-Statuscode liefert, keine Sperrung per robots.txt vorliegt und der eigentliche Content im HTML-Code auffindbar ist. Nur dann können Seiten in klassischen sowie KI-basierten Ergebnissen berücksichtigt werden.
Gute Nutzererfahrung als Rankingfaktor
Gerade in der neuen Suchumgebung, wo Nutzer oft mit längeren oder aufeinander aufbauenden Fragen arbeiten, wird die Nutzerführung auf der Zielseite wichtiger denn je. Seiten sollten mobil optimiert, schnell ladend und übersichtlich strukturiert sein. Der eigentliche Hauptinhalt muss klar erkennbar vom restlichen Content abgegrenzt sein – insbesondere von Werbung oder sekundären Elementen.
Strukturierte Daten korrekt einsetzen
Strukturierte Daten bleiben ein zentraler Baustein für erweiterte Suchfunktionen. Google weist darauf hin, dass alle markierten Informationen auch tatsächlich für Nutzer sichtbar sein müssen. Wer etwa Produktbewertungen oder Eventdaten auszeichnet, sollte sicherstellen, dass diese auch auf der Seite selbst inhaltlich nachvollziehbar sind.
Multimodal denken: Bild und Video gewinnen an Bedeutung
Googles KI-Suche erlaubt zunehmend multimodale Anfragen – Nutzer können etwa ein Bild hochladen und dazu eine Frage stellen. Webseitenbetreiber sollten deshalb auch hochwertige Bilder, erklärende Videos und aktuelle Produktinformationen über den Google Merchant Center oder Business Profile bereitstellen. Damit steigt die Chance, in visuell unterstützten Suchpfaden aufzutauchen.
Wert pro Besuch verstehen – nicht nur Klicks zählen
Ein interessanter Punkt: Google sieht in der KI-Suche die Tendenz zu „qualitativeren Klicks“. Nutzer, die über AI Overviews auf Seiten gelangen, sind demnach häufiger besser informiert und verbringen mehr Zeit auf der Seite. Webseitenbetreiber sollten daher nicht nur Klickzahlen messen, sondern auch Absprungraten, Verweildauer oder Conversion-Ziele wie Anmeldungen oder Verkäufe berücksichtigen.
Anpassung an sich wandelndes Nutzerverhalten
Der Wandel ist Teil der DNA von Google Search – von der Einführung mobiler Optimierung bis hin zu Sprach- und Bildsuche. Mit dem neuen AI Mode folgt nun der nächste Entwicklungsschritt. Für Inhalteanbieter bedeutet das: Wer sich kontinuierlich an verändertes Nutzerverhalten anpasst und echten Mehrwert bietet, wird auch im KI-Zeitalter sichtbar bleiben.
Weitere Informationen bietet Google in den aktualisierten Hilfeseiten „AI features and your site“ sowie in den Richtlinien zum Einsatz von generativer KI im Web.