Die Hawesko Holding SE, ein renommierter Akteur im europäischen Weinhandel, hat ihre finanziellen Kennzahlen für das erste Halbjahr 2023 offengelegt. Mit einem Halbjahresumsatz von € 314 Mio., nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahreswert von € 312 Mio., und einem adjustierten EBIT von € 13,2 Mio. im Vergleich zum Vorjahreswert von € 15,3 Mio., zeigt das Unternehmen eine beachtliche Resilienz in einem schwierigen Marktumfeld.
Diese Zahlen sind besonders bemerkenswert, da sie nicht nur auf dem Niveau des Vorjahres liegen, sondern auch den Vor-Corona-Trend deutlich übertreffen. Eine der Hauptursachen für die geringfügigen Abweichungen im Jahresvergleich ist das weiterhin schwierige Konsumklima, bedingt durch die hohe Kern-Inflationsrate in Deutschland. Dies hat dazu geführt, dass viele Verbraucher beim Einkauf von Lebensmitteln, einschließlich Wein, in niedrigere Preiskategorien wechseln.
Als direkte Konsequenz dieser Verbrauchertrends ist ein deutlicher Kanalwechsel zu beobachten. Während der E-Commerce-Bereich Rückgänge verzeichnet, profitiert der stationäre Einzelhandel von kleineren Warenkörben. Parallel dazu hat der B2B-Sektor von deutlichen Nachholeffekten im Gastronomiebereich profitiert. Trotz dieser Schwierigkeiten ist es erfreulich zu sehen, dass das zweite Quartal eine gewisse Beruhigung der negativen Trends aus dem Vorjahr zeigte.
Ein weiterer positiver Aspekt des Berichts ist die Fähigkeit der Hawesko-Gruppe, die Rohmargen in allen Segmenten stabil zu halten. Trotz der Herausforderungen, die durch die Inflation entstanden sind, implementierte das Unternehmen effiziente Programme in den Bereichen Marketing, Logistik und Verwaltung. Dies führte dazu, dass ein EBIT auf dem Niveau des rekordverdächtigen Jahres 2020 erzielt werden konnte. Die adjustierte EBIT-Marge betrug zum Halbjahr 4,2 Prozent, verglichen mit 4,9 Prozent im Vorjahr.
In Anbetracht der fortwährenden Marktunsicherheiten erwartet der Vorstand der Hawesko-Gruppe für das Gesamtjahr 2023 einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Die Prognose für das EBIT vor Restrukturierung liegt zwischen € 37 Mio. und € 42 Mio.
Ein zentrales Element der neuen digitalen Strategie von Haweskos ist es nun, ihren Online-Shop um einen Marktplatz zu erweitern. Dieser Schritt bietet nicht nur neue Umsatzchancen, sondern ermöglicht es auch, ein erweitertes Produktportfolio anzubieten, das über Wein hinausgeht. Die Entscheidung für einen integrierten Marktplatz ist eine Antwort auf den aktuellen E-Commerce-Trend und eine strategische Maßnahme zur Stärkung der Kundenbindung. Ein Marktplatz bietet eine Reihe von Vorteilen, darunter die Diversifizierung des Produktangebots, die Erhöhung der Besucherzahlen und vielfältige Cross-Selling-Möglichkeiten.
Quelle: Hawesko Holding