Im zweiten Quartal 2025 konnte der schwedische Modekonzern H&M seine Umsätze in lokalen Währungen um 1 Prozent steigern – trotz einer um 4 Prozent geringeren Anzahl an Filialen im Vergleich zum Vorjahr. Ohne Berücksichtigung dieser Schließungen lag das Umsatzplus bei 3 Prozent. In schwedischen Kronen (SEK) sanken die Nettoumsätze aufgrund negativer Währungseffekte auf rund 56,7 Mrd. SEK (ca. 4,97 Mrd. Euro), was einem Rückgang von 5 Prozent entspricht.
Währungseffekte und Einkaufskosten belasten Marge
Die Bruttomarge verringerte sich leicht auf 55,4 Prozent. Hauptgründe dafür waren ein stärkerer US-Dollar sowie hohe Frachtkosten, die die Einkaufspreise belasteten. Auch Investitionen in das Kundenangebot beeinflussten die Marge negativ. Im zweiten Halbjahr erwartet H&M jedoch Entlastungen durch sich verbessernde äußere Bedingungen.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Rückgang beim operativen Ergebnis
Die operativen Aufwendungen lagen mit 25,5 Mrd. SEK (rund 2,23 Mrd. Euro) leicht unter dem Vorjahreswert, inflationsbereinigt stiegen sie um 2 Prozent. Der operative Gewinn fiel auf 5,9 Mrd. SEK (rund 520 Mio. Euro), was einer operativen Marge von 10,4 Prozent entspricht. Nach Steuern verbleiben 3,96 Mrd. SEK (rund 350 Mio. Euro), das Ergebnis je Aktie beträgt 2,48 SEK.
Lagerbestand verbessert sich – Ausblick auf das zweite Halbjahr
Der operative Cashflow verringerte sich deutlich auf 8,5 Mrd. SEK (rund 745 Mio. Euro). Auch der Bestand an liquiden Mitteln sank auf 35,8 Mrd. SEK. Dennoch zeigte sich das Management zuversichtlich: Der Lagerbestand entwickelte sich mit nur 1 Prozent Wachstum in lokaler Währung deutlich besser als im ersten Quartal.
Im ersten Halbjahr stiegen die Umsätze in lokalen Währungen ebenfalls um 1 Prozent, während der Gewinn aufgrund der niedrigeren Marge und Investitionen zurückging.
Strategie: Expansion, Online, Nachhaltigkeit
Für den Monat Juni erwartet H&M ein Umsatzwachstum von 3 Prozent. Ein negativer Kalendereffekt dämpft diese Entwicklung leicht.
Strategisch setzt das Unternehmen weiterhin auf Digitalisierung, Sortiment und Nachhaltigkeit. Das verbesserte Onlineangebot, Erfolge bei H&M Move und Damenmode sowie Fortschritte bei den Marken COS und Monki trugen positiv zur Entwicklung bei.
Markteintritt in Brasilien geplant
Eine bedeutende Expansion steht mit dem Markteintritt in Brasilien bevor: Sowohl Filialen als auch der Onlineshop sollen im zweiten Halbjahr 2025 starten. Brasilien gilt mit über 200 Millionen Einwohnern als vielversprechender Wachstumsmarkt.
Nachhaltigkeit und Zukunftsaussichten
Positiv bewertet wurde auch das Engagement für Nachhaltigkeit: Die NGO Stand.earth bewertete H&M als Branchenführer beim Ausstieg aus fossilen Energien.
Das Unternehmen sieht sich mit solider Bilanz, klarer strategischer Ausrichtung und einem motivierten Team gut aufgestellt für langfristiges, profitables Wachstum.