Der ifo Geschäftsklimaindex ist im September 2024 erneut gesunken und erreicht mit 85,4 Punkten den niedrigsten Stand seit Juni 2020. Nach 86,6 Punkten im August bedeutet dies den vierten Rückgang in Folge. Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich damit weiter eingetrübt, sowohl in Bezug auf die laufenden Geschäfte als auch auf die Erwartungen für die kommenden Monate. Besonders das Verarbeitende Gewerbe ist stark betroffen, mit dem niedrigsten Indexwert seit über vier Jahren. Auftragseinbrüche und eine insgesamt pessimistische Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage belasten die Kernindustrien des Landes.
Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima ebenfalls verschlechtert. Unternehmen äußerten sich unzufriedener über die aktuelle Situation, zeigten sich jedoch etwas optimistischer in ihren Erwartungen für die Zukunft. Besonders im Tourismus und Gastgewerbe gab es leichte Verbesserungen in der Stimmung.
Im Handel hat sich die Lage weiter eingetrübt. Der Ausblick auf die kommenden Monate ist erneut pessimistischer, und die aktuelle Geschäftslage wurde schlechter bewertet. Die Branche sieht sich weiterhin mit schwacher Konsumnachfrage und schwierigen Marktbedingungen konfrontiert.
Ein Lichtblick zeigte sich im Bauhauptgewerbe, wo der Index trotz einer gewissen Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften gestiegen ist. Dies lag vor allem an den weniger negativen Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate.
Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, kommentierte die Ergebnisse der Umfrage und wies darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin erheblichen Herausforderungen gegenübersteht. Die anhaltende Schwäche in der Industrie und der anhaltende Druck im Handel könnten die Erholung der Gesamtwirtschaft weiter verzögern.
Die Zahlen verdeutlichen, dass die deutsche Wirtschaft derzeit unter starkem Druck steht, und keine schnelle Verbesserung der Lage in Sicht ist.