ANZEIGE

ANZEIGE

Lesezeit ca. 2 Minuten

Hygieneskandal bei Kaufland: Unternehmen räumt Missstände ein

Reporter von „Stern“ und „Team Wallraff“ deckten schwere Hygienemängel in Kaufland-Filialen auf. Auch Lebensmittelproben zeigten gesundheitsgefährdende Keime. Die Handelskette reagierte mit der Schließung zweier Märkte und kündigte eine interne Aufarbeitung an.

Lesezeit ca. 2 Minuten
Junge Frau mit Hygienemaske beim Einkaufen im Supermarkt
Foto: Anna Shvets / Pexels
Artikel teilen
Thema
ANZEIGE
Lesezeit ca. 2 Minuten
Anzeige

Gewinnen in der Plattform-Ökonomie

von Alexander Graf – der Leitfaden für Handelsentscheider
★★★★☆ 4,4 / 5 Sterne
Buch bei Amazon entdecken
Anzeige

Gewinnen in der Plattform-Ökonomie

von Alexander Graf
Jetzt bei Amazon entdecken

Nach gravierenden Hygienemängeln in mehreren Filialen sieht sich Kaufland zu schnellen Konsequenzen gezwungen. Die Supermarktkette steht im Fokus einer investigativen Recherche von „Team Wallraff – Reporter undercover“, dem Magazin „Stern“ und dem Sender RTL. Die Enthüllungen werfen kein gutes Licht auf den Umgang mit Sauberkeit, Lebensmittelsicherheit und Personalführung in den betroffenen Märkten.

Enthüllungen in über 80 Prozent der getesteten Filialen

Insgesamt 50 Kaufland-Märkte wurden im Rahmen der Recherche besucht, in über 80 Prozent davon fanden sich laut den Undercover-Reportern hygienische Mängel – darunter verschimmelte Kühlgeräte, abgelaufene Ware und sogar Spuren von Mäusekot. Schon beim Betreten vieler Märkte fiel den Reportern tropfendes Kondenswasser, beschlagene Scheiben und Wasserpfützen auf. In 20 Filialen dokumentierten sie gelb-schwarze Auffangbänder, die austretendes Wasser abfangen sollten – ein Hinweis auf verstopfte oder vernachlässigte Abflüsse.

Besonders betroffen sind die Filialen in Bad Tölz (Bayern) und Homburg (Saarland). In zwei anderen Fällen dokumentierten die Reporter sogar den Verkauf verdorbener Produkte.

Gesundheitsgefährdende Proben

Insgesamt wurden 30 Lebensmittelproben aus 10 Filialen analysiert. In 15 Fällen wurden Campylobacter – also Fäkalkeime – auf Hähnchenfleisch nachgewiesen, in 11 Proben fanden sich antibiotikaresistente Keime. Rund 80 Prozent der überprüften Kühltruhen wiesen laut Bericht Schimmelbefall auf. Die verdeckt arbeitenden Reporterinnen berichten außerdem von einem angespannten Arbeitsklima, geprägt durch Druck und Angst.

Unternehmensleitung kündigt umfassende Konsequenzen an

Kaufland hat die Vorwürfe gegenüber RTL bestätigt und betont, dass einige der dokumentierten Zustände „definitiv nicht den internen Vorgaben“ entsprechen. Man nehme die Hinweise sehr ernst und habe bereits erste Maßnahmen eingeleitet. In den beiden besonders kritisierten Märkten sei das Führungspersonal ausgetauscht worden. Zudem laufe die Schulung der Mitarbeiter weiter auf Hochtouren, um Qualitäts- und Hygienestandards sicherzustellen.

Investitionen in neue Kühltechnik geplant

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft defekte oder veraltete Kühlsysteme. Diese seien laut Unternehmenssprecherin Altgeräte, deren Austausch im Rahmen eines umfassenden Investitionsplans bereits angelaufen sei. Zusätzlich würden alle Kühltruhen turnusmäßig zweimal jährlich gewartet. Kaufland verweist darauf, dass viele der monierten Mängel schon vor Veröffentlichung des Berichts behoben worden seien.

Konzernspitze berät über Reformpaket

Die Recherchen von RTL und Stern legen nahe, dass Hygieneprobleme in Kaufland-Filialen keine Ausnahme, sondern ein systematisches Problem darstellen. Laut Informationen der Bild arbeitet die Kaufland-Konzernleitung derzeit an einem Maßnahmenpaket, das in allen 770 deutschen Filialen greifen soll. Ziel sei es, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und die Einhaltung der Hygienestandards konzernweit dauerhaft zu sichern.

Thema interessant? Hier gibt es ähnliche Artikel:

Noch mehr Beiträge zu LEH, Stationärhandel, Verbraucher

Drei Faktoren: Was zeichnet (wirklich) einen erfolgreichen Online-Shop aus?

Drei Faktoren: Was zeichnet (wirklich) einen erfolgreichen Online-Shop aus?

Wer als Shop-Betreiber, E-Commerce Manager oder Gründer einer E-Commerce-Marke erfolgreich werden möchte, muss drei grundsätzliche Faktoren, Verkaufspsychologie, Außendarstellung und Design sowie Nutzererlebnis, verinnerlichen.

ANZEIGE

Must-read