Die Kühne+Nagel-Gruppe konnte ihren Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2024 um 4 % auf 24,8 Mrd. CHF (25,9 Mrd. EUR) steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 1,7 Mrd. CHF (1,8 Mrd. EUR) jedoch 13 % unter dem Vorjahreswert. Der Reingewinn sank um 16 % auf 1,2 Mrd. CHF (1,3 Mrd. EUR). Im vierten Quartal 2024 erzielte der Logistikdienstleister mit einem Umsatzwachstum von 19 % und einem EBIT-Plus von 31 % jedoch eine deutliche Erholung.
CEO Stefan Paul betont die Erfolge der im Laufe des Jahres optimierten Organisationsstruktur sowie strategische Übernahmen in Asien und Nordamerika. Am 25. März 2025 wird Kühne+Nagel im Rahmen eines Investorentags seine Strategie und einen Finanzausblick präsentieren.
Seefracht: Umsatzwachstum durch US-Akquisition
Im Bereich Seefracht stieg der Umsatz um 8 % auf 9,3 Mrd. CHF (9,7 Mrd. EUR), während das operative Ergebnis um 16 % auf 851 Mio. CHF (888 Mio. EUR) sank. Das Transportvolumen lag bei 4,3 Mio. TEU. Ein wichtiger strategischer Schritt war die Übernahme von 51 % an IMC Logistics, einem führenden US-Anbieter für intermodale Transporte.
Luftfracht bleibt robust trotz Marktschwankungen
Die Luftfracht erzielte 2024 einen Umsatz von 7,3 Mrd. CHF (7,6 Mrd. EUR) und ein EBIT von 478 Mio. CHF (499 Mio. EUR), was einem Rückgang von 14 % entspricht. Das Volumen stieg jedoch um 6 % auf 2,1 Mio. Tonnen. Besonders widerstandsfähig zeigte sich das Geschäft in den Segmenten Pharma, Halbleiter und Luft- und Raumfahrt.
Landverkehre unter Druck, aber mit strategischem Ausbau
Der Geschäftsbereich Landverkehre war von der schwachen Konjunktur in Europa betroffen. Der Umsatz sank leicht auf 3,5 Mrd. CHF (3,6 Mrd. EUR), während das EBIT mit 98 Mio. CHF (102 Mio. EUR) um 26 % zurückging. Mit der Übernahme des kanadischen Zolldienstleisters Farrow und des malaysischen Anbieters City Zone Express investiert Kühne+Nagel in weiteres Wachstum.
Kontraktlogistik mit Rekordergebnis
Ein Highlight war die Entwicklung der Kontraktlogistik: Trotz eines leichten Umsatzrückgangs auf 4,7 Mrd. CHF (4,9 Mrd. EUR) stieg das EBIT um 14 % auf 227 Mio. CHF (237 Mio. EUR). Der Geschäftsbereich profitierte von neuen Großprojekten, darunter ein hochautomatisiertes Adidas-Distributionszentrum in Norditalien.
Dividendenvorschlag und optimistischer Ausblick
Der Verwaltungsrat schlägt eine Dividende von 8,25 CHF pro Aktie vor, was einer Rendite von 4 % entspricht. Verwaltungsratspräsident Dr. Jörg Wolle sieht das Unternehmen trotz globaler Unsicherheiten gut aufgestellt: „Wir sind zuversichtlich, die positive Entwicklung auch 2025 fortführen zu können.“