Der deutsche Logistik-Investmentmarkt hat in den ersten drei Quartalen 2025 laut BNP Paribas ein Transaktionsvolumen von rund 4,2 Mrd. € erreicht. Damit liegt das Ergebnis knapp 20 % unter dem Zehnjahresdurchschnitt (5,2 Mrd. €), allerdings nur 5 % unter dem Vorjahreswert. Trotz dieses moderaten Rückgangs zeigt sich eine deutlich höhere Marktaktivität: Die Zahl abgeschlossener Transaktionen hat merklich zugenommen, doch das Volumen bleibt begrenzt – vor allem, weil großvolumige Portfoliodeals fehlen.
Einzeltransaktionen stützen das Marktgeschehen
Besonders auffällig ist der Rückgang bei Großdeals über 100 Mio. €, deren Marktanteil nur 21 % beträgt – deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 44 %. Auch Portfoliotransaktionen sind mit 29 % unterdurchschnittlich vertreten (Ø 43 %). Dennoch gab es im dritten Quartal drei Deals über 100 Mio. €, was auf eine leichte Erholung hindeutet. Einzeldeals entwickelten sich hingegen solide: Mit knapp 3 Mrd. € lagen sie über dem Durchschnitt und übertrafen die Vorjahre deutlich.
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Regionale Unterschiede und Renditebewegungen
Alle A-Standorte verzeichneten im dritten Quartal eine Dekompression der Netto-Spitzenrenditen um 15 Basispunkte. Die Spitzenrendite liegt dort nun bei 4,40 %, während Leipzig bei 4,60 % notiert. In Düsseldorf und Stuttgart wurden Rekordumsätze von jeweils über 200 Mio. € erzielt. Andere Top-Standorte bleiben hingegen unter ihrem Durchschnitt. Im Segment der mittelgroßen Deals zwischen 25 und 50 Mio. € wurde mit rund 800 Mio. € ein überdurchschnittliches Ergebnis erreicht.
Ausländische Investoren dominieren
Internationale Anleger waren in den ersten neun Monaten besonders aktiv und zeichneten für 69 % des Investmentvolumens verantwortlich – deutlich mehr als der Zehnjahresschnitt von 56 %. Dieses Interesse unterstreicht das weiterhin hohe Vertrauen in den deutschen Logistikmarkt, trotz globaler Unsicherheiten und geopolitischer Risiken.
Verhaltene Aussichten mit positiver Tendenz
Obwohl das Transaktionsvolumen unter früheren Höchstwerten bleibt, deutet die steigende Zahl an Einzelabschlüssen auf eine moderate Markterholung hin. Belastend wirken vor allem internationale Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheiten sowie eine zurückhaltende Investitionsbereitschaft. Gleichzeitig setzt die Bundesregierung mit Sondervermögen positive Impulse. Insbesondere die Nachfrage aus dem Verteidigungssektor verleiht dem Markt Dynamik. Sollte sich der Trend zu größeren Transaktionen fortsetzen, hält BNP Paribas Real Estate ein Jahresergebnis auf Vorjahresniveau (6,9 Mrd. €) für realistisch.