Im Jahr 2024 hat die Nutzung von Smartphones und Tablets für das Spielen von Videospielen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Erstmals überstiegen die Umsätze mit Mobile Games die Marke von 3 Milliarden Euro – ein Plus gegenüber den rund 2,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Seit 2019 ist der Umsatz in diesem Segment um 63 Prozent gestiegen. Das teilte der Branchenverband game mit, basierend auf Daten des Marktforschungsunternehmens data.ai.
Trotz eines leichten Rückgangs der Nutzerzahlen um 300.000 auf nunmehr 24,3 Millionen bleibt die Beliebtheit von Mobile Games ungebrochen. Das Smartphone ist weiterhin die am meisten genutzte Plattform für Videospiele in Deutschland. Das Durchschnittsalter der Mobile-Gamer liegt bei 39,2 Jahren – nahezu identisch mit dem Altersschnitt aller deutschen Videospieler von 39,5 Jahren.
Breite Zielgruppe, klare Präferenzen
Mobile Games sprechen alle Altersgruppen an: Die größte Nutzergruppe sind 10- bis 19-Jährige mit einem Anteil von 22 Prozent, gefolgt von der Generation 60+, die immerhin 15 Prozent der Spielenden stellt. Zudem liegt der Frauenanteil bei den Mobile-Gamern bei 53 Prozent.
Felix Falk, Geschäftsführer des game-Verbands, führt den Erfolg auf die Zugänglichkeit und Vielfalt der Spiele zurück: „Mobile Games begeistern Millionen – quer durch alle Altersgruppen und Geschlechter. Das Smartphone hat sich dadurch zur wichtigsten Spieleplattform entwickelt.“
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
In-App-Käufe dominieren das Geschäftsmodell
Der Großteil der Umsätze mit Mobile Games – rund 98 Prozent – stammt aus In-App-Käufen. Die meisten Spiele sind kostenlos verfügbar, monetarisiert wird über kostenpflichtige Zusatzinhalte wie neue Level oder kosmetische Erweiterungen. Weitere 57 Millionen Euro Umsatz wurden mit Abo-Diensten wie Apple Arcade und Google Play Pass erzielt. Der klassische Einzelkauf von Spiele-Apps spielt hingegen kaum noch eine Rolle: Mit lediglich 4 Millionen Euro Umsatz ging dieser Bereich im Vergleich zu 2019 um 69 Prozent zurück.
Gesamtmarkt mit Rückgang – Mobile trotzt dem Trend
Während der Umsatz mit Mobile Games zulegte, schwächelte der deutsche Games-Markt insgesamt. Der Gesamtumsatz mit Spielen, Hardware und Online-Diensten sank 2024 auf 9,4 Milliarden Euro – ein Minus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark fiel der Rückgang bei Spielekäufen für PC, Konsole und Smartphone aus (−17 Prozent auf 921 Millionen Euro) sowie bei der Hardware (−10 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro). Einzige Ausnahme: Online-Gaming-Dienste wuchsen um 12 Prozent auf 965 Millionen Euro.
Datenbasis bietet detaillierten Marktüberblick
Die Zahlen basieren auf Erhebungen von data.ai, YouGov Shopper und Nielsen IQ. Besonderheit: YouGov Shopper erhebt kontinuierlich Daten zur Spiele-Nutzung von 25.000 repräsentativen Konsumenten in Deutschland und kombiniert diese mit einem Handelspanel. So entsteht ein besonders detailliertes Bild des Marktes für digitale Spiele.


