Nach einem schwachen Geschäftsjahr 2025 verzeichnet der US-Sportartikelriese Nike deutliche Umsatz- und Gewinnrückgänge. Im vierten Quartal sank der Umsatz um 12 Prozent auf 11,1 Milliarden US-Dollar (rund 10,4 Mrd. Euro). Auch im Gesamtjahr fiel der Umsatz um 10 Prozent auf 46,3 Milliarden Dollar (etwa 43,6 Mrd. Euro). Besonders gravierend ist der Einbruch im digitalen Direktgeschäft.
Deutlicher Rückgang im Digitalgeschäft
Der Direktvertrieb über eigene Kanäle, insbesondere digital, litt stark: Die Nike-Direct-Erlöse fielen im vierten Quartal um 14 Prozent, vor allem wegen eines massiven Rückgangs von 26 Prozent im digitalen Geschäft. Zwar konnten die stationären Stores leicht zulegen, das reichte aber nicht, um den Rückgang zu kompensieren.
Auch im Großhandelsgeschäft verzeichnete Nike ein Minus: Die Umsätze sanken im vierten Quartal um 9 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar (etwa 6 Mrd. Euro). Die Tochtermarke Converse verlor sogar 26 Prozent an Umsatz und kam auf nur noch 357 Millionen Dollar (rund 330 Mio. Euro).
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Margen unter Druck, Gewinn bricht ein
Die Bruttomarge sank im Schlussquartal um 440 Basispunkte auf nur noch 40,3 Prozent – ein Zeichen für hohen Rabattdruck und ungünstige Vertriebsstrukturen. Der Gewinn schrumpfte drastisch: Der Nettogewinn lag bei nur noch 0,2 Milliarden Dollar (ca. 188 Mio. Euro), was einem Rückgang von 86 Prozent entspricht.
Auch im Gesamtjahr sieht es kaum besser aus. Der Nettogewinn sank um 44 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar (knapp 3 Mrd. Euro), während der Gewinn je Aktie um 42 Prozent zurückging.
Neues Jahr, neue Strategie
Konzernchef Elliott Hill kündigte einen Strategiewechsel an, um die Entwicklung zu drehen. Unter dem Namen „Sport Offense“ will Nike seine Aktivitäten stärker auf den Kern des Unternehmens ausrichten: Sport, Markenstorytelling und ein ausgewogenes Produktportfolio.
„Unsere Ergebnisse liegen im Rahmen unserer Erwartungen, aber sie sind nicht da, wo wir sie haben wollen“, so Hill. CFO Matthew Friend ergänzte, dass das vierte Quartal die stärksten Effekte der laufenden Restrukturierung gezeigt habe. Er rechne mit einer schrittweisen Entspannung.
Aktionäre werden weiter bedient
Trotz der schwierigen Lage zeigt sich Nike weiterhin als zuverlässiger Dividendenzahler. Im vierten Quartal schüttete das Unternehmen 591 Millionen Dollar (rund 555 Mio. Euro) aus, ein Plus von 6 Prozent. Zusätzlich wurden Aktien im Wert von 202 Millionen Dollar (ca. 190 Mio. Euro) zurückgekauft. Im Gesamtjahr summierten sich die Rückflüsse an Aktionäre auf 5,3 Milliarden Dollar.