Der Handelskonzern OTTO und das Softwareunternehmen osapiens gehen eine strategische Partnerschaft ein, um gemeinsam skalierbare IT-Lösungen für die Umsetzung wachsender regulatorischer Anforderungen zu entwickeln. Ziel ist es, Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen bei der Einhaltung von Vorschriften wie der EU-Batterieverordnung, der Produktsicherheitsverordnung (GPSR) und der Umsetzung des Digitalen Produktpasses (DPP) zu unterstützen.
Kooperation mit technologischem Anspruch
Auslöser für die Kooperation war laut Pressemitteilung der Bedarf bei OTTO, ein leistungsfähiges System für den Digitalen Produktpass zu implementieren. Die Auswahl eines geeigneten Partners übernahm die unternehmenseigene Innovationseinheit OTTO DOCK 6, die nach eingehender Marktanalyse osapiens als Technologiedienstleister empfahl.
OTTO bringt in die Zusammenarbeit seine Fachexpertise im Bereich Produktqualität und -sicherheit ein und definiert konkrete Praxisanforderungen. Damit soll sichergestellt werden, dass die entstehende Lösung auch im anspruchsvollen operativen Umfeld eines der größten europäischen Handelsunternehmen funktioniert.
osapiens übernimmt die technische Umsetzung. Mit seiner cloudbasierten Plattform osapiens HUB, die bereits bei über 1.800 Kunden weltweit im Einsatz ist, liefert das Unternehmen ein solides Fundament für digitale Compliance-Prozesse. Die Plattform ermöglicht unter anderem die Automatisierung von Lieferantendaten, die Integration regulatorischer Vorgaben und die Dokumentation entlang der Lieferkette.
Fokus auf Übertragbarkeit und Skalierung
Die gemeinsam entwickelte Lösung soll jedoch nicht nur auf die Anforderungen des Handels ausgerichtet sein. Vielmehr verfolgt die Partnerschaft von Beginn an einen branchenübergreifenden Ansatz. Auch Unternehmen aus Industrie, Konsumgütersektor und anderen Bereichen sollen profitieren. Durch die modulare Architektur der Software kann sie flexibel an verschiedene Unternehmensgrößen und regulatorische Anforderungen angepasst werden.
„Mit osapiens haben wir einen starken Partner gefunden, der regulatorische Expertise mit technologischer Umsetzungsstärke verbindet“, sagt Heiko Bruns, Bereichsleiter für Quality and Product Compliance Management bei OTTO. Alberto Zamora, CEO und Mitgründer von osapiens, ergänzt: „Wir schaffen Lösungen, die Unternehmen nicht nur compliant machen, sondern ihre Innovationskraft nachhaltig stärken.“
Digitaler Produktpass als strategisches Zukunftsthema
Ein zentrales Element der Kooperation ist die Entwicklung eines standardisierten Digitalen Produktpasses. Dieser soll künftig für viele Produktgruppen in der EU verpflichtend werden und bietet Unternehmen die Möglichkeit, Produktdaten über den gesamten Lebenszyklus hinweg transparent darzustellen. Aspekte wie Materialzusammensetzung, CO₂-Bilanz und Umweltauswirkungen lassen sich damit eindeutig nachvollziehen.
Der Digitale Produktpass wird auf Grundlage der EU-Ökodesign-Verordnung eingeführt – zunächst für Batterien, später für zahlreiche weitere Produkte. OTTO und osapiens positionieren sich mit ihrer Lösung als Vorreiter bei der operativen Umsetzung dieser regulatorischen Neuerung.