Der österreichische Wäschehersteller Palmers hat Insolvenz angemeldet und ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt, wie Austria Presse Agentur (APA) meldet. Ziel ist es, das Unternehmen durch Restrukturierungsmaßnahmen und den Einstieg eines Investors zu retten. Gespräche mit potenziellen Investoren laufen bereits, jedoch gibt es noch keine konkreten Namen oder Beteiligungsdetails.
Palmers begründet die Insolvenz mit ausbleibenden Kapitalzuflüssen. Für eine positive Fortbestehensprognose wären kurzfristig erhebliche finanzielle Mittel notwendig gewesen. Laut den Gläubigerschützern KSV1870 und AKV verschärften zudem der gesättigte Markt, gestiegene Zinsen und die hohe Inflation die wirtschaftliche Lage. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens belaufen sich auf rund 51 Millionen Euro, während die Aktiva nur 11,5 Millionen Euro ausmachen.
Von der Insolvenz sind über 500 Beschäftigte in Österreich betroffen. Ein Stellenabbau ist derzeit nicht geplant, die Löhne und Gehälter für Januar sind jedoch noch ausständig. Palmers arbeitet mit dem Insolvenz-Entgelt-Fonds an einer Lösung für die Gehaltszahlungen. Auch die bereits angekündigte Reduktion der Filialen von 120 auf 100 soll vorerst nicht weiter ausgeweitet werden.
Palmers hat im Geschäftsjahr 2023/24 einen Verlust von 14,7 Millionen Euro erwirtschaftet – mehr als das Dreifache des Vorjahres. Der Umsatz sank von 71,5 Millionen auf 66,6 Millionen Euro. Besonders kritisch ist die anstehende Refinanzierung eines COFAG-Kredits über 14,4 Millionen Euro, der Mitte 2025 fällig wird. Ohne Investor dürfte eine Rettung schwierig werden, doch Experten halten Palmers aufgrund der starken Markenbekanntheit weiterhin für attraktiv.
Die aktuellen Sanierungsmaßnahmen, die bereits 2023 eingeleitet wurden, sollen fortgesetzt werden. Palmers hofft, sich durch Kostensenkungen, eine verbesserte Profitabilität und eine Neupositionierung am Markt langfristig zu stabilisieren.